Musikindustrie kopiert Piraten

090120pirates142War das nicht einmal andersrum? Jetzt mal im Detail: Die Verwaltung der britischen Isle of Man (Kronjuwel, Steuerparadies und nicht Teil der EU) hat angekündigt, sie wolle auf DSL-Anschlüsse eine zusätzliche Gebühr erheben.

Im Gegenzug dürfen die Bürger soviel Musik aus dem Internet herunterladen, wie sie wollen. Und egal, aus welcher Quelle. Richtig, die Pauschalabgabe formerly known as Kulturflatrate, ist eine etwas sperrige Sache, aber sicher nicht der Untergang des Abendlandes. Regierungsmitarbeiter Ron Berry: „Am Endes des Tages wird es uns nicht gelingen, die „Piraterie“ zu stoppen, also müssen wir damit umgehen“.

Vertreter der Musikindustrie erklärten währenddessen unisono mit Nicholas Lansman, dem Generalsekretär der Internet Service Providers Association of Britain, man stünde kurz vor Abschluss eines Lizenzvertrags, nach welchem unbegrenzter Download von Musik möglich werde. Na also. Nur schade, dass in der Zwischenzeit Tausende von Musikfans mit Gericht und Strafen bedroht wurden und in vielen Fällen Tausende von Dollars, Euro oder Pfund bezahlen mussten. Für etwas, das in Kürze überall ebenso pauschal zu haben sein wird wie Leitungswasser. (via nytimes) (pic gutenberg)

4 Gedanken zu „Musikindustrie kopiert Piraten

  1. Ich finde die „Kultur“flatrate immer noch eine schlimme Sache. Weil es das totale Monopol ist, und es keinen Markt mehr gibt. Musik ist nun mal kein Leitungswasser, und gute Musiker sollten mehr verdienen als schechte. (Was in dem Monopol andersherum, oder total zufällig geregelt wäre.)

    Zudem: Warum soll ich für’s *downloaden* bezahlen? Wenn doch das uploaden bei Lizenzbesitz zum Vertragsbruch führt um den es hier geht? Ich kann mir doch auch so Zeug legal und kostenlos ausm Netz ziehen. (Von so einem Vertragsbrecher).

    Alles bloss damit man sich nicht an realistische, marktgeregelte Preise halten muss…

    Weisst du was mal wieder eine gute Idee wäre? Wie sieht nochmal die genaue legale Lage zu dem Thema aus? Wie sah sie vor dem Wahnsinn aus? Und wie wird sie bald aussehen (können)? (Also wie sieht sie woanders schon aus, und was will die MI?)
    Das wär doch mal eine Recherche, die zum Referenzartikel führen könnte, den man dann immer als Argument verlinken kann. :)

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  2. Gute Musiker verkaufen weiterhin CDs.
    Wenn es einem dabei wirklich um die Kunst geht, ist es eben nicht genug einen Ordner auf der Festplatte zu haben. Dann will man eine richtige CD mit Cover und Booklet und allem was dazu gehört um eben das Gesamtkunstwerk überhaupt erfassen zu können. Manche Künstler lassen auch noch Vinyls pressen, weil man damit mehr gestalterische Freiheit hat, mehr Platz, beidseitig bedruckbar (auch da wo die Information gespeichert ist) mit Motiven die beim drehen coole Effekte machen oder Endlosrillen usw. und dafür gibt es doch auch einen Markt. Genauso wie gute Künstler auch weiterhin einen Markt für ihre CDs haben werden.
    Außerdem wird ein nicht unerheblicher Anteil des Umsatzes durch Merchandise Krams wie T-Shirts und Poster usw. erzielt und auch durch Konzerttickets. Von manchen Bands hab ich T-Shirts und war auf Konzerten, für die Kohle hätte ich mir sämtliche Alben auf CD kaufen können.
    Aber Popkünstler ohne Talent, mit denen die Industrie die meiste Kohle verdient, sind live und ohne Studio halt einfach scheiße. Und verstehen es nicht durch ihre Kunst zu überzeugen (sondern durch Marketing). Wenn eine CD halt durch einen Ordner auf der Festplatte austauschbar ist, dann ist sie das Geld nicht wert, behaupte ich. Und deswegen bin ich dafür, alle Musik legal im Netz verfügbar zu machen.

    Und das gute Künstler am meisten verdient haben war sowieso noch nie der Fall.

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  3. Naja, wenn musik download legal ist, dann kann man sie von offizieller seite laden, womit die gerechte verteilung der gebühren ermöglicht wäre. Somit würde es den Wettbewerb sicherlich nicht schädigen.

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