Jack Wolfskin: Krisenfeste Einnahmen durch Abmahnungen

091017tatzen

All your paws are belong to us (nicht). Textilhändler Jack Wolfskin aus dem anzunehmenderweise lokal stark bewaldeten Taunus mahnt Strick- und Bastelwebseiten ab, wenn dort Tierpfoten zur Abbildung kommen. Jack führt nämlich auch eine Tatze im Logo.

Die Mahnbeträge tapsen in Richtung 1000, Produkte mit stilisierten Tierfussabdrücken werden pauschal entfernt. Ich habe ja Verständnis dafür, wenn man, gerade in wirtschaftlich schwierigen Zeiten, auf seine Unternehmens-Aussenwirkung achten muss. Oder so.

Aber dann gleich mit der Abmahn-Giesskanne? Kann das nicht etwa nach hinten losgehen? Wenn etwa vorlaute kleine Weblogs Artikel veröffentlichen, in welchen ein solches Vorgehen nicht energisch und rückhaltlos unterstützt wird? Wenn Leser solcher Blogs dann im Fachgeschäft stehen und, den Wolfskin-Anorak in Händen, von einem schwer erklärbarem Zögern befallen werden? Ja, von nicht näher begründbarer Kaufzurückhaltung? Jack, und die andern Jungs aus dem finsteren Taunus: Seid ihr bescheuert? Die eigene Marke ruinieren? Für eine Handvoll Euro?

( via ralfschwartz, werbeblogger)

40 Gedanken zu „Jack Wolfskin: Krisenfeste Einnahmen durch Abmahnungen

    1. Was können denn dann die Mitarbeiter dafür, die bei einer Insolvenz am meisten leiden würden? Sowas sollte und muss endlich mal rechtlich gesetzlich gedeckelt werden!! Mit so einer Aussage bist leider nicht besser als JW wie ich finde

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      1. Vielleicht doch mal vorher informieren und mitkriegen, dass diese Produkte nur durch Ausbeutung von Niedriglohnzeitarbeitern in südamerikanischen Sweatshops überhaupt gefertigt werden können, weil die Aktionäre eine Herstellung unter Standards wie Mindestlohn oder Festanstellung mit Kündigungsschutz aus Kostengründen ablehnen. Wenn man schon den Gutmenschen raushängen lässt, dann auch bitte zur richtigen Seite.

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      2. Natürlich wären von einer Insolvenz die kleinen Mitarbeiter am meisten betroffen, doch so sollte man diese Sache nun auch nicht hinnehmen. Jack Wolfskin ist in den letzten 10 Jahren förmlich explodiert. Im Gegenzug ging die Qualität ständig zurück bei steigenden Preisen.
        Für mich steht eines fest: In Zukunft werde ich diese Marke aus Solidarität zu den Betroffenen meiden und um diesem unverschämten Unternehmen einen Denkzettel zu verpassen!
        Man denke nur mal an SHELL, die auf dem Weltmarkt mit Göttern gleichgestellt werden. Als Greenpeace die Bohrinsel „Brent Spar“, die versenkt werden sollte, kaperte, die Öffentlichkeit informierte und niemand mehr bei Shell tankte, mussten sie klein bei geben – geht doch!!

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  1. Ach. Wenn die Zeit von einer Sache gekommen ist, dann geht sie zugrunde. Notfalls frisst sie sich dazu selber auf. Siehe Ägypter, römisches Reich, Nazis, UdSSR, USA, u.s.w.

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  2. Logos besitzen keine (in Worten: keine) Schöpfungshöhe. Peng. Der verantwortliche Jurist darf sich schon mal in §240 StGB einarbeiten und Scheiße fressen.

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  3. Hm, hat sich schon wer das piktografische Pendant zu einem Schniedel gesichert? Könnt‘ man gleich mal die ca. halbe Menschheit abmahnen… ach verdammt wieder eine hervorragende Geschäftsidee rausgeplaudert…

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  4. Tja die Abmahnungmasche ernährt offensichtlich hierzulande tausende ansonsten arbeitslose und sowieso niveaulose Anwälte. Ich habe eine ähnliche Abmahnung bekommen, weil auf meiner Homepage angeblich eine Landkartenraubkopie abgebildert war. War wohl wirklich ein Fehler meines Webmasters, aber dafür dann – für EIN Anwaltsschreiben – knapp 700€ zu verlangen und mit Klage, Gericht etc… drohen
    ist eine Frechheit. Alles zusammen hat mich die Sache dann 300€ gekostet.

    Danke für den Beitrag: für mich ist Jack Wolfskin hiermit endgültig gestorben. Fand deren Teile zum Teil schon schön und gut und hab auch noch ne Jacke. Muss vielleicht die Tatze überkleben.

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  5. Ob die Werbepartner von JW wohl schon von der Negativwerbung ihres Partners erfahren haben? Das erfreut doch bestimmt das Werbepartnerherz.
    JW ist ja mittlerweile in jedem Bundesliegastasion mit Bandenwerbung massiv vertreten sowie bei der Vierschanzentournee:
    „Oberstdorf sucht den Super-Adler: Auftaktspringen der 58. Internationalen Jack Wolfskin Vierschanzentournee mit Gänsehaut-Garantie“
    http://www.firmenpresse.de/pressinfo124384.html

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  6. Pingback: Marketingrecht
    1. Es kommt die Zeit, da laufen nur noch Abmahnanwälte und dergleichen Gesindel in JW-Klamotten rum. In Anbetracht der immensen Umsätze dieser Blutsaugerbranche kann man aber davon ausgehen, daß die alleine JW „hochhalten“ können.

      Ich fordere Gesetze gegen die Macht der Dummen. Konkret könnte man das in D dadurch erreichen, daß man das Abmahnwesen an in EU übliche Gesetzeslagen anpaßt, aber dummerweise haben die Dummen die Macht. „Dumm“ in dem Kontext ist der, der SO dumm ist, daß er nicht mal weiß, WIE dumm er ist.

      Dumdidum….

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