Eine der unterhaltsamsten Zuspitzungen von Genderdiskussionen (die ja sehr ermüdend sein können) der letzten Zeit passierte ausgerechnet im Fan-Forum zum neuen „Dragon Age 2“ Rollenspiel von Bioware. Wo sich ein Spieler über die Art und Weise beschwerte, wie der optionale romantische Teil des Games abläuft.
Der Held des Solo-Player-Spiels, die Figur Hawke, hat nämlich die Möglichkeit, mit anderen Spielfiguren intime Beziehungen aufzubauen. Und damit niemand benachteiligt wird, sind alle Spielfiguren irgendwie metro, also ohne eindeutig beschriebene geschlechtliche Orientierung. Man kann sich also vorstellen, was man will.
Sehr zum Ärger eines besonders männlichen Gamers, der das alles unangenehm schwul findet und eindeutig weibliche NPCs zum rummachen fordert. Am besten, schreibt er im Forum, durch einen anklickbaren Button „Keine Homosexualität“.
Natürlich ist zwischen „männlich“ und „homophob“ eine lichtjahre-weiter Unterschied, keine Frage. Um so erfreulicher, dass einer der Gamedesigner, David Gaider, ausführlich darauf antwortete. Nein, schreibt er, die romantischen Spielanteile seien nicht, wie gefordert, für männliche, heterosexuelle Gamer gedacht. Sondern für alle Gamer. Und man verfüge bei Bioware über Zahlen, die darauf hinweisen, dass es alle möglichen Orientierungen unter Rollenspielern gäbe, und das in signifikantem Ausmass. Und dass jemand, der fordert, dass andere in ihren Möglichkeiten beschnitten werden sollten, damit sein persönlicher Geschmack besser getroffen würde, eine solche Veränderung als allerletzter verdient hätte. Und dass diese Erklärung die überhaupt höflichste sei, die er, David Gaider, dem in seiner fiktiven Männlichkeit gekränkten Hetero-Gamer überhaupt geben könne.
Applaus, David, ich selbst war in ähnlichen Situationen schon weitaus unbekümmerter in der Wahl meiner Worte und habe überkochende Genderdebatten schon mal mit dem Hinweis auf die anzunehmende Kleinwüchsigkeit bestimmter Organe bei besonders feurigen maskulinistischen Trollen beendet. Funktioniert auch, ist aber weniger elegant. Nur: Wer hätte das gedacht, dass kommerziell vertriebene Computerspiele zum Ort gesamtgesellschaftlicher Weiterentwicklung würden?
^^ das war aber auch eine sehr gewählte wiedergabe deines standpunktes
find da2 aber auch gut so wie es jetzt ist (da:o auch;)
in bezug auf persöhnliche vorlieben kann man sicher nicht immer allen alles recht machen xD
dragon age hat eine riesen community und hoffentlich auch in teil 2 wieder gute modmöglichkeiten *fg*
LikeLike
Und was genau spricht gegen den geforderten Button, über den man einstellen kann, was man am liebsten hätte?
Auch wenn die Dragon Age 2 Community zu einem signifikanten Teil aus Päderasten bestünde (was ich nicht weiß), würde ich entsprechende Darstellungen nicht sehen mögen. Gleiches würde für meinen Geschmack für Sodomisten und Nekrophile gelten. Oder grenze ich jetzt zu vieles aus, und habe deswegen einen kleinen Troll-Penis?
Is manchmanl halt schwer mit der ach so gepriesenen Toleranz, oder?
LikeLike
aber nicht doch . . . (nur zur info: die abfälligen bezeichnungen wurden bewusst verwendet)
heutzutage haben nur noch schmerz-perverse, enddarmakorbaten, votzenleckerinnen, tierficker und sonsitge fetischisten abartiger sexspiele, sowie minderheiten alternativer und religiöser lebenseinstellungen ein recht auf TOLERANZ und RÜCKSICHTNAHME!
und selbiges gilt natürlich auch für homosexuelle, andersgläubige oder menschen mit wie auch immer alternativen lebenseinstellungen (abseits anerkannter normen und lebenswege) und/oder ansichten. es wird zwar immer schön für sich selbst (und den seinen) toleranz und rücksichtnahme zT. massivst eingefordert – anderen wird sie aber gerne im gleichen atemzug ebenso massiv verweigert.
kennt man doch von den sog. „normalos“! warum also nicht mit gleicher münze heimzahlen??? ist doch so schön bequem, nicht wahr???
ich für meinen teil sehe das so:
[ . . . Computerspiele zum Ort gesamtgesellschaftlicher Weiterentwicklung würden? . . . ]
fragt sich nur wo die „gesamtgesellschaftliche Weiterentwicklung“ stattfindet wenn man den leuten seine schwulitäten quasi aufdrängt wenn sie wie hier an einem spiel partizipieren wollen. denn ich bin mir sicher das nirgends VORHER explizit darauf aufmerksam gemacht wurde das es bei dieser option nur halbschwulerein geben würde.
nur wenn VORHER auf eine entscheidende eigenschaft hingewiesen wird, zB. das sich „manche heterosexuell orientierten und/oder/auch stark religiös eingetsellten menschen durch gewisse sexuelle handlungen oder pratiken abgestoßen fühlen könnten“ kann man solch einem sich darüber beschwerenden gerechter-weise vorhalten er hätte es ja in eigenen händen gehabt von einer teilnahme am spiel abstand zu nehmen oder halt akzeptieren zu müssen das es bei diesem spiel so und nicht anders zugeht!
mich persönlich interessiert es nicht ob jemand homo ist oder nicht. nur will ich nicht damit konfrontiert werden. genauso wenig will ich mit anderen menschen heterosexueller gewohnheiten konfrontiert werden. selbiges gilt übrigens auch für anderer menschen religiöser einstellung oder auch ob jemand würmer und insekten besonders lecker und delikat findet. das ist privatsache und entsprechende zugänge zu solchen inhalten (ob in der realen welt oder in der digitalen) sollen gefälligst ausgewiesen werden.
zB.
wenn ein restaurant wurm-burger serviert, ein gebäude für die ausübung (welcher auch immer) von religion benutzt wird, es sich um einen puff oder ein swinger-club handelt oder auch ob in einem spiel schwänze gelutcht werden oder enddarm-spiele stattfinden.
nur wenn VORHER entsprechend gekennzeichnet wurde/wird hat man die WAHL sich frei entscheiden zu können.
das wäre dann tatsächlich eine „gesamtgesellschaftliche weiterentwicklung“. nicht aber wenn man menschen ohne kenntnis in sachen hinein-stolpern lässt die sie persönlich ablehnen und sich hinterher wenn sie sich darüber aufregen wo sie hingeraten sind darüber auslässt sie hätten sich ja quasi entscheiden können (oder ähnlichem – dazu gehört auch das man sich über eines mannes zu kleine genitalien lustig macht nur weil dieser lieber mit frauen rummacht sowie vice versa).
das akzeptieren und rücksichtnehmen auf anderer menschen lebensweise, deren ansichten und überzeugungen oder deren sexuellen orientierung ist etwas völlig anderes und hat rein gar nichts damit zu tun das man sich dem ständig ausgesetzt sehen muss ohne das man die wahlmöglichkeit für ein vorzeitiges ausweichen eingeräumt bekommt.
dafür gibt es ja schließlich öffentliche und private räume. im öffentlichen raum sollte man sich weitgehend neutral verhalten wenn es nicht substanziell das gesamtgesellschaftliche leben und miteinander gleichermaßen betrifft. in den ausgewiesenen privaten räumen (auch die faktisch für jedermann öffentlich zugänglichen wie restaurants, kneipen, discos etc. oder die in spielen und portalen im netz etc.) kann und darf dann jeder machen was er oder sie für richtig hält ohne andere menschen mit anderen einstellungen und orientierungen direkt zu konfrontieren bzw. zu belästigen.
wie weiter oben schon beschrieben gilt dieses ebenso für heterosexuell orientierte inhalte. von solcherlei inhalten möchte ich persönlich ebensowenig einfach „überfallen“ werden.
LikeLike
Thumbs up!
LikeLike
Zitat: „Und dass jemand, der fordert, dass andere in ihren Möglichkeiten beschnitten werden sollten, damit sein persönlicher Geschmack besser getroffen würde, eine solche Veränderung als allerletzter verdient hätte. “
Strohmann aufgebaut und weggebasht. Der Homophobe hat eine Option gefordert, die das Spielgefühl für ihn angenehmer macht. Da stand nix davon, dass er anderen das schwule Spielgefühl wegnehmen will. Warum ist das so skandalös, dass man seine eigenen Defizite im Argumentationsaustausch hochhalten muss?
LikeLike