Der nicht leicht zugängliche ScienceFiction-Roman Solaris des polnischen Schriftstellers Stanislav Lem ist in Ost- und Westdeutschland jeweils unabhängig aus dem Polnischen ins Deutsche übersetzt worden. Anglophone Fans von SciFi und Erkenntnistheorie hatten da weniger Glück: Das Werk aus dem Jahr 1961 wurde nicht etwa direkt in die englische Sprache übersetzt, sondern 1970 von einer französischen Fassung. Lem, der selbst fliessend Englisch sprach, hasste diese Doppelübersetzung wegen ihrer zahlreichen Fehler (die Filmumsetzungen deswegen auch).
Jetzt hat Bill Johnston, ein Professor an der Indiana University, erstmals eine direkte Übersetzung aus dem Polnischen abgeschlossen; die Witwe Lems und sein Sohn äusserten sich in einer Stellungnahme sehr zufrieden mit dem Ergebnis. Zahlreiche Fehler, Verfremdungen und Verfälschungen wurden korrigiert, die Eigennamen stimmen wieder mit dem Original überein.
Jetzt fangen die Probleme erst an: Das Buch ist in dieser Version nur als Audiobook zu haben, weil das Copyright für die Übersetzung bei Verlagen liegt, die rechtlich gegen eine Neu-Übersetzung vorgehen können. Wir sehen: Copyright ins einer aktuellen Form (das gilt auch für das europäische Urheberrecht) behindert Kunst, Wissen, Kreativität, und fördert diese nicht etwa. Copyright dient ausschliesslich den kommerziellen Interessen einzelner Firmen, nicht etwa denen der Urheber oder der Gesellschaft.
Wieso FilmumsetzungEN? Gibt es außer der Soderbergh-Version noch eine, die nach englischer Vorlage gedreht wurde? Tarkowski ganz sicher nicht…
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ne, er mochte die Filme aus verschiedenen Gründen nicht.
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Oki, danke. Der Text las sich für mich so, als bezöge sich alles auf die doppelübersetzte Basisversion. Warum er die Filme net mag, kann ich mir zumindest denken ;)
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