Warum der Papst zurücktrat: Kindesmissbrauch

josef ratzinger

Wie ursprünglich bereits am Freitag, den 15.2.13 berichtet, dann aber nicht weiter von den Medien verbreitet wurde, hat der Rücktritt des Papstes nicht etwa ein ominöses “geheimes Schwulennetzwerk im Vatikan” zum Grund, sondern die drohende Strafverfolgung Josef Ratzingers wegen Mitwisserschaft und damit Duldung von tausendfachem Kindesmissbrauch durch Priester der katholischen Kirche auf der ganzen Welt.

Bereits am Mittwoch, den 13.2. wurde vom Internationalen Tribunal für die Verbrechen von Kirche und Staat (ITCCS) eine Erklärung veröffentlicht, wonach mit Hilfe der Strafverfolgungbehörden eines derzeit nicht namentlich genannten EU-Mitgliedslandes ein Auslieferungsbegehren an den Vatikan gerichtet worden wäre, um Ratzinger vor ein unabhängiges Gericht ausserhalb Italiens stellen zu können. Kurz darauf, am 11. Februar, dem Feiertag der Unterzeichnung der Lateranverträge, wurde in Rom der Rücktritt Benedikt des XVI-ten verkündet. Aber auch, dass Ratzinger weiter im Vatikan bleiben werde. Nicht mehr als Oberhaupt von Vatikanstaat und Kirche, aber als “Bürger”.

Wegen der am 11. Februar 1929 zwischen dem damaligen Kardinalstaatssekretär Pietro Gasparri und dem faschistischen italienischen Führer Benito Mussolini unterzeichneten Verträge wäre Josef Ratzinger damit gegen Strafverfolgung immun, selbst bei gelegentlichen Ausflügen ins italienische “Ausland”.

Die Nachrichtenagentur Reuters zitiert “Quellen und juristische Experten innerhalb des Vatikans”, wonach man grösste Sorge habe, dass der künftige Ex-Papst beim Verlassen des Vatikanareals in Gefahr sei. Durch seine mögliche Mitverantwortung an den zahllosen Fällen von Kindesmissbrauch auf der ganzen Welt, die aber von den erwähnten Quellen und Experten bestritten wird, sei er der Gefahr von gerichtlicher Verfolgung durch “Verrückte” (Originalzitat) oder Behörden ausgesetzt. Ratzinger befand sich schon bevor seiner Berufung zum Papst über Jahrzehnte hinweg in verantwortlichen Positionen innerhalb der Vatikanbürokratie (etwa als “Präfekt der Glaubenskongregation” seit 1982), eine Mitwisserschaft an ungezählten Missbrauchsfällen kann ihm durchaus mit einiger Gewissheit unterstellt werden.

Die US-Newsplattform Examiner.com sieht mögliche ernste Folgen der sich gerade entwickelnden Affäre um die Verantwortung Josef Ratzingers voraus. “Das Ende des Vatikans könnte bevorstehen”, titelt die Online-Publikation, und findet, der erste Rücktritt eines Papstes seit 600 Jahren werde Veränderungen bringen, die zuvor niemals für möglich gehalten wurden. Die wichtigste Veränderung wäre allerdings ein Ende des Kindesmissbrauchs innerhalb der katholischen Kirche und eine Bestrafung der Schuldigen, sowie derjenigen, die den Tätern Schutz gewährten – so wie das möglicherweise Josef Ratzinger nachgewiesen wird. Was dann ein Ende der katholischen Kirche, wie wir sie kennen, bedeuten würde.

pic djsacche cc by sa

13 Gedanken zu „Warum der Papst zurücktrat: Kindesmissbrauch

  1. In der kath. Kirche werden/wurden Kinder mißbraucht. Da bin ich ja baff. Und der Chef wusste davon? Na, das nehm ich doch an, sonst wäre er ein schlechter Chef.
    Und ändern wird sich nichts? Ja, danke, davon gehe ich auch aus.

    So weit, so schlecht. Hat sich ja die letzten Jahrezehnte nichts geändert und wird sich auch nicht. Egal, ob Ratze jetzt zurücktritt oder nicht.

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  2. Die Katholische Kirche wird sicherlich nicht verschwinden. Wenn man den Grundbesitz der Kirche (eben die ganzen Grundstücke mit Gebäuden) zusammenrechnet, kommt man schnell darauf, daß sich dahinter durchaus ein Imperium verbirgt. Und genau so verhält diese Kirche sich auch seit Jahrhunderten. Ich glaub auch nicht daran daß sich viel ändern wird, obwohl ich davon überzeugt bin, daß das längst überfällig wäre

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  3. Da steckt wieder einmal ein gewisser „Kulturkampf“ drin – wie zu Bismarcks Zeiten im vor-vorigen Jahrhjndert, national-atheistisch.

    Was hier verschwiegen wird ist, daß der deutsche Papst, bzw. seine Kirche das Problem schon lange vor dem Skandal gelöst hatte: Unvereinbarkeit vo Priesteramt und Homosexualität.

    Und es wirkt: Heute gibt es kaum irgendwelche Fälle:
    In 683 solchen von sexuellem Minderjährigenmißbrauch waren zwar 47% gleichgeschlechtlich (also homosexuell), aber da war nur ein Priester! Wahrscheinlich aber Dutzende von Lehrern, Polizisten, Heimerziehern, usw.

    Hast du dir mal überlegt, warum fast 50% allen sexuellen Mißbrauchs gleichgeschlechtlich ist?
    Das heißt ja auch, daß die 3,5% “vom anderen Ufer” soviel schlimmes begehen wie die heterosexuellen 96,5%.

    Das heißt: Sie kleine Minderheit ist, im Verhältnis, 25 bis 26-mal gefährlicher als die normale Mehrheit.

    Es ist natürlich bequemer in Verleugnung zu leben, wie ein Alkoholiker, der zwar weiß, was vorgeht, aber Angst hat es zuzugeben, und sich in Phantasien flüchtet.

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  4. Welche Morddrohung wäre das?
    Ich weiß, daß Haß gegen die katholische Kirche mit großem Eifer verbreitet wurde, aber wie gesagt: das war eine politsche Kampagne.
    Wäre es Sorge um Kinder gewesen, dann hätten sich die Eiferer auch um Pfadfinder und andere kümmern müssen, wo die Anzahl der Mißbräuche um ein mehrfaches höher lagen. Das jedoch war nicht im Interesse der Radikal-Feministinnen, die weitgehend hinter der Kapagne standen – und im Zusammenhang mit denselbigen empfehle ich, die Ursprungsfassung der „Vaginamonologe“ zu lesen, in denen die lesbische Verführung von Mädchen als „good rape“ befüwortet wird.

    Insgesamt ergab sich in all dem, meines Erachtens, folgendes Bild:
    Wir haben es hier mit einer hoch-organisierten und -finanzierten politischen Kampfbewegung gegen Geschlecht, Familie und Kinder zu tun, in der zumindest drei Komponenten oder, militärisch gesprochen, Angriffsrichtungen auszumachen sind, die sich gegenseitig unterstützen:

    I. die geschlechtsfeindliche „Gender“ Ideologie, die auch Familie und Kinder angreift und die natürliche Fortpflanzung -mit ihren starken naturgegebenen Instinkten und Verhaltensweisen durch „pseudowissenschaftliche Argumente“ abdrängen und letztlich kriminalisieren will;

    II. die davon abgeleitete Zwischenstufe der Geschlechtertrennung in von natürlichen Verhalten angespaltenen und rein „hedonistischen“ Verhaltensformen – die, besonders in der männlichen Homogender-Praxis der Sodomie nicht ungefährlich sind;

    III. die atheistische Entfernung von allen nicht-quantifierbaren Teilen der menschlichen Erfahrung, die ja nicht allzu neu ist, aber zuvor nicht in der jetzigen aggressiven Form auftrat, in der sie sich im Grunde selbst – obgleich eine Un-Religion – wie eine Religion präsentiert.

    Dabei hat sich in den ideologischen, und von Medien sehr stark unterstützten Äußerungen und Selbst-Präsentationen dieser unheiligen Triple-Allianz (ohne auf Herrn MacBeths Begegnungen auf der Heide einzugehen) auch eine Sprachentwicklung gezeigt, die in ihrer „politischen Korrektheit“ alle Merkmale des Orwellschen „NewSpeak“ aus „1984“ mit sich bringt.

    Mit dieser Sprachregelung, oder wie wir sagen könnten: dem „Sprachzwang“ ist ein enormes Wachstum der Intoleranz verbunden, der eigentlich in totalem Widerspruch zu der so sehr beschworenen und angestrebten Nicht-Diskriminierung steht. Wenn es „politisch inkorrekt“ ist, positiv über Geschlecht und Familie zu reden, und wenn, wie in kalifornischen Schulen, die Worte „Muter“ und „Vater“ zu den nun so weit verbreiteten „Haßverbrechen“ (‚hate crimes‘) werden, dann ist da doch ein erheblicher Anteil der Menschheit als „schlecht und kriminell“ verdammt, was mit Toleranz sehr, sehr wenig zu tun hat.

    Wie zuvor gesagt: Ich habe ja gar keine „Kriminalisierung“ aller „Sexual Orientations“ vor, bin aber sehr skeptisch, wie wir denn was als richtig und -unter allen Umständen- ungefährlich erachten können, das unter dem Titel „Sexuelle Richtung“ vorgestellt wird.

    Die Vereinigungen unter der Abkürzung LGBTusw. erscheinen, haben bislang nahe verwandte Richtungen ausgelassen, obgleich diese ofensichtlich sehr gleichgerichtete (und gleichwertige?) Grundlagen haben. Dazu gehören ja auch, neben den anerkannten homosexuell (oder ‚homogender‘? -männlich und weiblich), bisexuell, transvestit, transsexuell (oder ‚transgender‘), die weniger populären, aber ebenso „berechtigten“ sado-masochistisch, nekrophil, tiererotisch, und päderastisch (statt des nun so weit verbreiteten ‚pedophil‘, das zum üblichen Schmutzwort für Männer -aber nicht Frauen- gemacht wurde – ein Resultat von Halb-Bildung und politischem Interesse).

    All diese nicht naturfolgenden „Richtungen“ können im Grunde auf sehr ähnliche Ursprünge zurück-verfolgt werden:
    a. vorgeburtliche Fehlinformationen über das eigene Geschlecht (siehe Hormonschwankungen usw.)
    b. Kindheits- und/oder Jugenderfahrungen (physischer/sexueller Mißbrauch – beider Geschlechter)
    c. unvolkommene Geschlechtsentwicklung (pubertas interrupta)

    Der genetische Ursprung ist bis heute nicht nachgewisen und wird wohl auch nicht nachgewiesen werden – sonst hätten wir wirkliche Probleme mit all diesen Geschwister-Richtungen. Sie sind ja nicht verschieden von homo- und anderen, nur daß die Verwundung anders „verarbeitet“ wird. Dabei ist uns ja allen klar, wie vielfach sich das Gehirn anpasst – an Freuden wie an Leiden.

    Und ich sehe in diesen Fehlrichtungen verfehlte Freuden – verfehlte Identität – verfehltes Menschentum. Daselbe ist natürlich auch der Fall mit anderen, die leiden – es aber ablehnen, ihr Leiden anzuerkennen!

    Das sollte sich ändern. Toleranz heiß aber nicht, daß wir alle krank sein wollen.

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    1. wer hass sät wird hass ernten!

      und? wer war in den letzten 1600 jahren der absolut unangefochtene weltmeister im hassen, verhetzen, anbst und schrecken verbreiten, unterdrücken, foltern, totschlagen, verbrennen, sinnlos blutvergießen und morden?

      genau! die katholische kirche!. stets immer bereit und an vorderster front wenn es darum ging und noch geht andere – selbst die eigenen schafe, aber erst recht bei menschen anderen glaubens – zu diskriminieren und herabzusetzen, zu hetzen und bei gelegenheit ins elend und verderben zu stürzen.

      heute wenn auch oft gut verhohlen und verdeckt:

      immer bereit zum hassen, zum ekeln, zum geifern, zum verleumden und zum verteufeln – ja – selbst sogar noch in vielen teilen der welt (überall da wo sie sich mehr oder minder unbeobachtet fühlen zB. in afrika, lateinamerika oder auch den USA) am misshandeln und missbrauchen (sowie vertuschen).

      selbstverständlich immer – wenn auch mit abstand – gefolgt von den anderen religioten aller couleur.

      aber nur weil sich die römisch/katholische in den letzten 50 jahren- hier in europa – relativ ruhig verhalten hat, heißt das noch lange nicht das die anderen 1750 jahre plötzlich vergessen sind.

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      1. Interessant. Aber ist nicht vieles in der Geschichte (des Morgen- wie Abendlandes, und das schließt auch professionelle „Opfer“ ein) nicht sehr koscher. Das geht für Religionen wie politische Richtungen – und in den letzten paar Jahrhunderten hatten wir immer wieder auch „augeklärte“ (aber nicht im Sinne von Kant) Neu-Denker.
        Gegen wen, meinst du, hat die katholische Kirche letzthin „gegeifert“? Doch nicht diejenigen, die sie vor 20 Jahren vom Zutritt zu jungen Menschen ausschloß – die sich aber jetzt so sehr als Opfer darstellen, daß sie ihre eigenen Opfer nicht anerkennen brauchen?
        Das Hassen, Unterdrücken, Foltern, Totschlagen ist schon lange anderswo zuhause gewesen – auch hier, in Berlin (und München, de „Hauptstadt der Bewegung“) – und seither in Washington.

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        1. Ich versteh‘ nicht ganz, wie das Ganze hier mitt Religion in Verbindung gebracht wird. Religion ist verkappter Imperialismus. Böse Worte, weiß ich. Ich bin nicht sonderlich religiös. Religionen haben in allen mir bekannen Fällen nur zum Gegeneinander und zum Kampf gegen Andersdenkende geführt. Darf ich das „faschistisch“ nennen, oder trete ich damit jetzt wieder auf Godwin’s Tretmine?

          Den Rest behalte ich besser für mich. Ich könnte noch viel texten gerade, entscheide mich aber spontan dagegen

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          1. Warum hier Religion verteufelt wird (und es ist nicht nur die katholische Kirche, die nur wegen ihrer konsequenten Haltung als Erzfeindgewählt wird), ist das Bestreben, alle Bindungen, ob an Familie, Gemeinschaft, moralische Standards oder natürliche Anziehungen als „patriarchisch“ unterdrückend darzustellen, und sich daher von allen Bindungen zu „befreien“.

            Wir hatten ähnliches in der französischen Revolution mit ihren Abwendungen und Neuformulierungen gemäß „Wissenschaft“ und Klassik, siehe Monatsnamen und Tempel der Vernunft – dann aber den vollen Verlust derselben.

            Hier kommt allerdings hinzu, daß wir in Frankreich eine wirkliche politische Revolution hatten, die auch hedonistische Seitenlinien hevorbrachte. Die heutigen Bewegungen sind hedonistische Seitenlinien, die ganze Regierungen in übernehmen wollen (und können – siehe USA).

            Übrigens, Thomas, der „verkappte Imperialismus“ hat, in jeweils entsprechenden Zeiten auf alle Ideen anwendbar sein können, die institutionalisiert wurden. Religion selbst ist nicht politisch, sondern persönlich – und im Ursprung ein Entkommen von der Angst vor dem Unauswechlichen: dem Tod. Von daher erklärt sich, warum die frühesten Anzeichen von Religion sich auf Geburt und Tod beziehen.

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        2. p.s. das umschichten der „t“ überlasse ich euch. Meine Tastatur könnte mal wieder ’ne Reinigung vertragen, bin ja ehrlich ;)

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  5. Da die Strukturtiefe des Blogs leider begrenzt ist, antworte ich auf der Hauptebene. Zugegeben, in Geschichte bin ich nicht sehr bewandert. Ich bin eher ein Mensch der Logik.

    Aber Du bestätigst im Grunde meine Auffassung: Religion ist nicht gleich Religion. Die Institutionalisierung derselben führt zu einem ähnlichen Ergebnis wie der Institutionalisierung des „Sozialismus“, der ebenfalls verkappter Imperialismus (in allen mir bekannten Fällen) darstellt. Womit wir wieder bei Marx wären, wie bei mir häufig der Fall. Aus meiner Sicht laufen die Fäden bei derlei Problemen alle beim Thema Kapitalismus zusammen. Bisher hab ich noch keinen Gegenbeweis.

    Gruß

    Thomas

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    1. Wir stimmen da in der Tat weitgehend überein – auch mit dem so oft, aus starkem Interesse, fehldefinierten (bislang nich existenten) Kommunismus oder auch der bei uns, besonders von Altschuldigen zweck eigener Entschuldigung, Propagandanutzung des falschen ‚S‘ für Sozialismus im „NS“-Namen.

      Bei der Gleichstellung aller solcher Richtungen unter der Rubrik Kapitalismus wirst du allerdings selbst Karl Marx zu stark deuten (Engels stimmt da eher mit dir überein). Deine Ansicht wäre sicher verfehlt bei Buddhas Lehre, sowie auch dem frühen Gemeinde des christlichen Urkommunismus. Bei Kung Zi liegt eigentlich eine Form des Utilitarismus vor – quasi-religiöser Inhalt nur im Ritual, also dem erhaltenswerten Guten. Auch Mohammed ist durchaus sozial und gerecht in seine Lehre – aber sie alle wurden mißbraucht und mit politischen Girlanden (oft aus Totenköpfen) behängt.

      Du siehst hier zuviel von den Nachfahren der Meister als dieselben. Ich war immer der Meinung, daß Kaiser Konsatin seinegrößte Sünde beging, indem er Christentum zur Staatsreligion machte.

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