Was halten wir von BDSM?

bdsm poll

Ich habe euch neulich von einer niederländischen Studie erzählt, die BDSM („Bondage & Discipline, Dominance & Submission, Sadism & Masochism“) als ausgesprochen gesunde Erfahrung beschrieb. Und euch anschliessend gefragt, was ihr selbst davon haltet, nicht allgemein, sondern persönlich. In einer Umfrage mit 4 möglichen Antworten.

Tatsächlich stehen über 81 % der 11k2-Leser dem Thema eindeutig positiv gegenüber, mehr als 50 % haben damit gute Erfahrungen gemacht, über 30 % kennen diese Kommunikationsform noch nicht aus eigener Erfahrung, wollen sie aber kennenlernen. Demgegenüber möchten weniger als 18 % der Umfrageteilnehmer erst gar keine Berührung damit, und nur knapp über ein Prozent hat damit unangenehmes erlebt. Allen BDSM-Formen gemeinsam ist das Element des Rollenspiels; die beteiligten Personen nehmen Rollen ausserhalb ihrer Alltagsrealität ein. Was denkt ihr – wird durch die Rollensituation mit gespielten Gewaltsituationen einfach nur der Sex interessanter, oder sind Rollenspiele aller Art, also auch ohne Sex dabei, positiv für das seelische Wohlbefinden? Oder wird das Thema überbewertet?

 

13 Gedanken zu „Was halten wir von BDSM?

  1. Rollenspiel hat eine wichtige Funktion in der Persönlichkeits-entwicklung – aber eigentlich nur, wenn sie in einer gesunden Form erfolgt. Unterwerfung oder Beherrschung sind keine gesunden Verhaltensformen (kann ich hier gerade noch einmal die Original-bedeutung von „Gender“ einbringen:

    ‚Verhalten, das auf genetischer Geschlechtsbestimmung basiert, aber von Elternhaus und Umwelt beeinflußt ist.‘

    Sado-Masochismus fällt damit ebensosehr unter den „Gender“- Begriff wie Homoerotik (ich vermeide hierbei den Terminus „Sexual“ aus eben den reinen „Gender“ Grunde), Bestialität, Nekrophilie oder Paederastie (um das korrekte Wort zu nennen, denn das jetzt gängige „Paedophilie“ beleidigt alle wirklich liebenden -nicht mißbrauchenden- Eltern und Lehrer – ist ja auch dazu gedacht, im Programm der „Patrektomie“ und Familienzerstörung – und trennt -völlig falsch- knabenlüsterne Priester von Schwulen).

    Dem Rollenspiel in dieser Richtung liegt eine negative Erfahrungswelt zugrunde, die entweder Schuldgefühl oder erfahrene Unterdrückung in die Geisteslagerung der betroffenen Person eingespeist hat. Es mag zwar zeitweilige „Entspannung“ bieten, wird aber die ‚Spannung‘ nicht entfernen.

    Es arbeitet hier in etwa wie die Entfernung von Alkohol in AA, die zwar den Drng unterdrückt, aber nicht wirklich heilt. Um das zu erreichen, ist die „Ausgrabung“ der tiefliegenden Ursachserinnerung nötig (und hier hat Freud mit seiner ‚Psychoanalyse‘ recht – sofern diese mit Verstand und Verständnis durchgeführt wird -was heute auch Probleme hat).

    Ansonsten hatte ich ja schon dargelegt:
    Der Schwerpunkt bei Maso liegt ja bei „Schuld“-Ablegung, vor allem „schuldiger“ Sexualität, d.h. einem falschen Schuldverständnis bei natürlichen sexuellen Wünschen. Es is hier, wo bei manchen Frauen im Traum der Wunsch nach „Vergewaltigung“ auftritt – die dann keine ist.

    Dasselbe „Schuld“-Verständnis ist aber auch bei Männern vorhanden – jetzt sogar mehr denn je, mit der großen Anti-Sex und Anti-Familienkampagne (Homosexualität ist nicht Sex sondern „Gender“ = ‚Verhalten‘ – und Rechtsvertrag ohne Sex ist nicht Familie sondern Kohabitation) und der Schamerziehung von Jungen durch „feministische“ Mütter und Lehrerinnen.

    Diese „Schuld“-Scham ist es aber sicher auch, die M/S in der homosexuellen Szene so stark macht. Ich hab‘ mir das mal angeschaut (aber nur auf ein Bier!) im ‚PlatzJabek‘ in Köln – das nur so wimmelte von Handschellen und Peitschen – und Polizisten (nicht im Dienst! sondern umgekehrt). Da wird ein anderer Ansatz klar (und es waren dort auch etliche Frauen, d.h. „Dykes“), nämlich des „Hyper-Machismo“ hinter dem wahrscheinlich in der Tat zuviel Testosteron steckt (auch bei Frauen – bes. mit Alkohol).

    Das S und M ist ja auch, in dieser Weise, in fast allen homosexuellen „Ehen“ zuhause (von denen, laut einer Studie von Hong Kong University, 50% an „häuslicher Gewalttätigkeit“ leiden, verglichen mit 13% in anderen Haushalten). Meist handelt es sich dabei um eine Paarung in Imitation der regulären Ehe (aber im Mißverständnis, daß diese alle zwistgeladen wären) im Sinne des „Incubus auf Succubus“ (oder „Incuba auf Succuba“. Dabei kommt es oft zu Dominanz über überspielte (mißverstandene) Weiblichkeit.

    Übrigens sind die meisten Sado-Lieferanten Lieferantinnen. Hier wird mißverstandene, oder in Kindheit erlebte, weibliche Unterwürfigkeit umpolarisiert in eine Flucht in ebenso falsche „Stärke“.

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    1. Experte für alles – solange es um Gelaber geht.
      Und das mit dem Bier glaube ich dir natürlich nicht. Die Heftigkeit mit der du die „Homoerotik“ verdrängst (und ihr später im Kommentar dann doch erliegst ;) zeigt ja nur – ganz nach Freud – deinen verdrängten (durch „Gender“, also in deinem Fall streng religiöse Erziehung) Wunsch zu den Schwulen und Lesben dazuzugehören und es mit ihnen zu treiben, wie die Wilden!

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        1. Ooops – wo erliege ich welchem was?
          Kein Interesse – nicht daran, nur da, wo ich psychologische Probleme gesehen habe – in Schulen, Unis, auch allgemeinem Umkreis (habe viel Gerichts- und Polizeierfahrung) etc. Lesen usw. ist gut – Ich gehe aber auch DIngen nach.

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          1. Du wolltest es nicht Homosexualität nennen, aber tust es später doch ;) Zumindest habe ich die Bemerkung am Anfang so aufgefasst.

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    1. Hmm – da bin ich nicht sicher:
      Völlige Übergabe – ja, das ist, was eigentlich echter Orgasmus ist – aber eine gegenseitige Auslieferung seiner selbst – in Vertrauen und Liebe. Es verlangt viel – und vielleicht sind nicht mehr viele zu soviel Vertrauen bereit.
      Das ist aber nicht die künstliche Nachahmung der Bondage.

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    1. Ich glaube, es ist hier genug gesagt worden.
      Es wäre nur gut, wenn es die „Gender“-Frage wieder etwas beleuchten würde (was aber „politische Korrektheit“ sicher wieder verhindern würde).

      Es handelt sich dabei, wie bei allen „Orientations“ (um den gängigen Ausdruck der „Neo-Gender-Theoretiker“ zu benutzen) ja nicht um Geschlechtlichkeit im wirklichen, natürlichen Sinn, sondern um „acquired“ (wie in Acquired Immunity Deficiency Syndrome: „erworbenes“), von Geschlechtlichkeit angewandtes Verhalten.

      Es wäre gut, wenn wir Dinge, die sachlich und in ihrer Erscheinung zusammengehören, auch wieder in der Öffentlichkeit zusammen diskutieren könnten, ohne als „Haß-Prediger“ beschimpft zu werden. Die Wahrheit tut manchmal weh – und auch das Desinfizieren einer Wunde tut das – aber ohne dies heilt auch nichts.

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  2. @ Dr J. Boost

    wie Freud schon knapp (vorbei) zitiert wurde, gebe ich dir seine Worte und die tiefere Bedeutung mit auf deinen Weg:

    Freud sagte es als einziger seiner Zeit richtig:

    „Das einzig perverse pervers zu nennen, ist gar kein Sex zu haben. Alles andere ist eine Frage von Lust, Leidenschaft und Fantasie.“

    ( aus dieser Ableitung nebenbei bemerkt, ist alleine die Fragestellung aller drei Fragen dieser Umfrage falsch )

    Was nun deine übrigen „Feststellungen“, gähn, angeht; also den Begriff den du nicht gefunden und dich mit Wortgesülze auf den Weg der Suche machtest, findest du in einem einzigen Begriff: -Tätersuche- .

    Das gilt dann allerdings in beide Richtungen und/oder Ausrichtungen, wie du es auch nennen mögest.
    Welchen Part auch immer und welcher Ausrichtung (ob nun der Hingebende/Suchende oder der Fordernde/Suchende).

    In beiden Fällen ist es pure Leidenschaft und das Absolute an Vertrauen, was, wie du schreibst, Liebende tatsächlich nie erreichen.

    Das falsche Verständnis gegenseitiger Achtung und das Unausgeprochene unausgesprochen zu lassen, steht dem permanent im Wege. Nach dem Motto, „was denkt dann mein Partner von mir“, „dann liebt er mich nicht mehr“, etc, ist dann auch oftmals häufiger der Grund einer Trennung, da ( meistens die Frauen) das Unausgesprochene mit in die Trennung genommen wird und für immer da verbleibt. Den der Suchende sucht seinen „Täter“ und umgekehrt. Wir alle sind nun mal „Produkt“ unserer Erziehung und Kindeserfahrung.

    Wie du allerdings Gender und Homoerotik in diese Umfrage mit einbgingen willst, ist mir nicht ersichtlich. Es ist ja keine Frage der sexuellen Orientierung und noch viel weniger der Gewalt.

    Meine Empfehlung an dich:
    Anstatt Kommentare zu schreiben, einfach mal deine Frau übers Knie legen und ihr wunderschöne kleine „rote Bäckchen und Striemen“ zaubern. Wenn sie murrt, dann gleich fester. :-)) das kann der Beginn von etwas völlig neuem werden …

    Wobei, *sobeimirdenk*, wer von Homoerotik und Gender träumt, ääh schreibt – in diesem Fall wäre die Empfehlung wohl eher an deine Frau gerichtet.

    jl

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    1. Oh Rotbäckchen!

      Zu: „Das einzig perverse pervers zu nennen, ist gar kein Sex zu haben. Alles andere ist eine Frage von Lust, Leidenschaft und Fantasie.”
      Ich habe das Wort ‚pervers’ nirgends benutzt. Lust, leidenschaft und Phantasie sind gute menschliche Eigenschaften, die dem -ja: dem ‚Lustgewinn’ dienen.

      „Tätersuche“
      verstehe ich nicht: „Cherchez la femme“?, „the usual suspects“? – Täter gibt es nur bei Gewalttat.

      ”Hingebende/Suchende oder der Fordernde/Suchende“
      Sind in einer Liebesbeziehung ständig beide Seiten – weshalb es ständig gegenseitiges volles ‚Sich-Hingeben’ ist.

      „pure Leidenschaft und das Absolute an Vertrauen, was, wie du schreibst, Liebende tatsächich nie erreichen“
      Wo schrieb ich das? Nirgends – ich sagte, daß dies der Unterschied ist: Liebende brauchen keine Fesseln! Sadistem und Masochisten spielen nur die Gegenseitigkeit, die bei Liebenden immer da ist.

      Deine Frage, „Wie ich Gender und Homoerotik in diese Umfrage mit einbringen will“, beantwortest Du selbst:
      „Wir alle sind nun mal ‚Produkt‘ unserer Erziehung und Kindeserfahrung.“
      Das ist genau, warum Homoerotik, S/M, Bestialität, Nekrophilie, Paederastie nicht Sexualität sind, sondern „Gender“, d. h. Verhalten, die nicht aus der Chromosomenhelix stammen, sondern aus Fehlern in der Zeit der Prägung, die die natürliche Geschlechtlichkeit in der jeweiligen Weise unannehmbar gemacht haben. .

      Deine Empfehlung allerdings, von “roten Bäckchen und Striemen” nehme ich, gerade aus den genannten Gründen lieber nicht ernst.
      Ist das, woher Du Deinen Namen nimmst, Rotbäckchen? Nun gut – es ist ein Ritual – und solange es das bleibt – aber es ist nicht ohne Gefahren:

      „Sich selbst zu verlieren“ kann verschieden aussehen – und „die Geschichte der O“ hat kein gutes Ende. Die Geschichte im Ehebett – oder im Heustadel – ist besser.

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