Morgen rast der seit 10 Jahren im Marsumlauf kreiselnde Mars Orbiter der ESA in atemberaubenden 45 Kilometern Entfernung vom inneren Marsmond Phobos vorbei. Das Pic (pd) oben (klick/gross) stammt von einem Fly-By der Viking 1 Sonde vor 35 Jahren. Diesmal wird es allerdings keine neuen, superdetaillierten Fotos geben – einfach weil der Orbiter zu schnell vorbeiwischt. Da würde man nix scharf kriegen.
Statt dessen gibts eine Gravitationsmessung (Slingshot-Effekt der Mondmasse an der Sonde, von der Erde aus gemessen), um die Konsistenz des kartoffelförmigen, zwischen 18 und 27 km durchmessenden Kleinmondes zu prüfen. Frühere Vorbeiflüge und deren Messungen haben nämlich Zweifel aufkommen lassen, ob der der grössere der beiden Marsmonde denn wirklich ein Festkörper sei – oder eben nur eine durch Eigengravitation zusammengehaltene Masse aus Weltraumdreck. Diese dürfte in einigen Millionen Jahren dem roten Planeten so nahe gekommen sein – die nur 6000 km hohe Orbitalbahn (unser Erdmond ist 100 mal so weit von seinem Planeten weg) verringert sich jährlich um 18 cm – dass er als Trümmerring (ähnlich wie beim Saturn) enden wird. Aber bevor das passiert, können wir, zum Beispiel morgen, zum Orbiter-Rendezvous, nochmal auf die Gesundheit der marsianischen Space-Knolle anstossen. psyorg
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