Präziser: Activision CEO Bobby Kotick erklärte auf einer aktuellen Pressekonferenz, dass die Rockband Aerosmith (muss man nicht mögen, ist aber auch nicht die schlimmste von allen) mehr Geld mit Guitar Hero: Aerosmith gemacht hat als mit irgendeiner ihrer Scheiben. Bonus: Das Game hat nach seiner Veröffentlichung einen kleinen Run auf den Backkatalog der Band ausgelöst. Muss man das jetzt zum Weinen finden, dass eine hart arbeitende Rockband mehr durch Spielelizensierung ihrer schweissgebadeten Akkorde einfährt, als durch den ehrlichen Verkauf richtiger Schallplatten? Nein, man kann ruhig anerkennen, das der Kunde immer Recht hat, und dass er oder sie das ebenso hart verdiente Geld eben für irgendwas ausgibt, was grade so cool rüberkommt. Derzeit eben Videogames. Und warum bringen Games mehr als Langrillen (schwarz oder silber, egal)? Ganz einfach weil die „Musikindustrie“, also die Musikabteilungen der weltweiten Medienkonzerne, noch weniger bezahlen als andere Branchen. Vom Verkaufspreis einer Scheibe bekommt die Band (a.k.a. „Der Urheber“) nur einige wenige Prozent. Buchautoren wenigstens rund 5 %, bei Games, Movies, Werbung gerne auch mehr. Na dann: Game on! gizmodo, pic Mark Vegas cc by sa
Monat: Dezember 2016
Anis Amri und ein schrecklicher Verdacht
Am 19. Dezember kamen in Berlin 12 Menschen um, als ein polnischer Lastzug mit Stahlträgern für ThyssenKrupp in einen Weihnachtsmarkt fuhr. Man nimmt an, dass es sich um einen terroristischen Anschlag handelte, begangen vom Tunesier Anis Amri, der Tage später in Mailand von der Polizei bei einem Schusswechsel getötet wurde. Es ist allerdings nicht vollkommen auszuschliessen, dass es noch am Ort des Unglücks in der Fahrerkabine des LKW einen Kampf mit dem eigentlichen Fahrer Lukasz Urban gegeben hat, oder dass Herr Amri einfach zu doof war, um den Lastzug unfallfrei zu bedienen. „Anis Amri und ein schrecklicher Verdacht“ weiterlesen
Beitrag zur Veganismusdebatte
Mit der Bombe leben, wenn auch nur für einen Tag
Ihr habt es sicher alle mitbekommen: In meiner geliebten Heimat- und favourite Wohn/Schlafstadt ist eine am Ende „nur“ noch 1,8 Tonnen schwere Fliegerbombe ausgebaggert worden. Mitten in der City. Liegt da seit über 70 Jahren in der Erde und rostet vor sich hin. Klar, muss man entschärfen. Aber wenn das nicht so klappt, sind 1400 Kilo Sprengstoff unterwegs. Also wurde die Innenstadt geräumt, im Radius von 1,5 Kilometern, was 54.000 Einwohner betrifft. Mich auch, also hab ich heute morgen um 9 unter dem Getöse der Lautsprecherwagen („Hier spricht die Feuerwehr, verlassen sie unverzüglich die Evakuierungszone…“) als letzter Bewohner das Haus abgeschlossen und mich in die Wohnung einer sehr guten Freundin (die somit mein Leben gerettet hat, irgendwie) am Cityrand geflüchtet (50 Meter hinter der roten Linie). Die sich selbst wiederum aus Feiertagsgründen bei Verwandten am Alpenrand (is ja nicht weit) aufhält, actually. Aber was mir beim Verlassen des Hauses aufgefallen ist: Es war nicht wie in „28 days later“, sondern fast alltäglich. Nur vorübergehend. Im worst case wären an meinem Wohnhaus, einen Kilometer von der Bombe entfernt, maximal Scheiben zu Bruch gegangen. Die drei Sprengmeister (pic unten) hätten dann mehr Pech gehabt, und die Häuser im engeren Viertel um den Blockbuster. Und dann? „Mit der Bombe leben, wenn auch nur für einen Tag“ weiterlesen
Bach-Choral der Woche
Gaetan Hadjeres und Francois Pachet am Sony Computer Science Labor in Paris haben die Deep-Learning-Software DeepBach geschrieben, die vorhandenen 352 Bach-Choräle eingegeben und dann auf Start gedrückt. Was die KI ausspuckte, könnt ihr oben hören. Ja, gut, dann setzen wir „Komponist“ eben auch auf die Liste der Berufe, die demnächst von der Robokalypse hinweggefegt werden. via boingboing
Periodic Table Dress
Made to order in Kalifornien, beidseitig bedruckt, 195 USD. shenova/etsy
Die Star Wars Musicals
Alle. Natürlich ist es ziemlich schrecklich, sowas zu machen. Auto-Tune sollte sowieso verboten werden. Andererseits sind die Star Wars Filme (alle 7 bisher) bereits extrem cheesy und klischee-überladen; also machen die genialen Schöpfer der Musicalbearbeitung nur sicht- bzw. hörbar, was schon vorhanden war. via io9
Politik, Lügen und Rechtspopulismus
Bis zur Reagan/Thatcher-Ära, die um 1980 begann, glaubten fast alle Bewohner der „westlichen Welt“ an ein Gemeinschaftsideal, an eine bessere Zukunft für alle, sogar an gewisse gesellschaftliche Fortschritte (Frauenrechte, Ende der Apartheit, soziale Programme). Allerdings wurde als Garant dieser Fortschritte ab 1980 von der politischen Elite – und von der Medienelite – ein zunehmender Wohlstand der Wirtschaftselite genannt: Die Trickle-Down-Hypothese besagt, dass es allen Menschen immer besser geht, wenn die Reichen reicher werden, Preise vor allem für Wohnen stetig steigen und wenn internationale Abkommen für immer noch mehr globalen Handel sorgen. Nur hat das nicht funktioniert. Wie auch. „Politik, Lügen und Rechtspopulismus“ weiterlesen
So geht ehrliche Politik: Reichstes US-Kabinett ever
Das insgesamt 17köpfige Kabinett des designierten Präsidenten Donald „pumpkin kingpin“ Trump besitzt privat so viel Vermögen wie das Drittel der weniger begüterten US-Haushalte, nämlich rund 9,5 Milliarden US-Dollar. Da noch einige Positionen unbesetzt sind, wird die 10 auch noch fallen. Wir sehen hier sehr schön deutlich, was Rechtspopulismus wirklich ist: Ein wirkungsvolles Instrument der Neoliberalen. Die „einfachen Leute“, die Trump gewählt haben, weil er „gegen die in Washington“ ist, im Gegensatz zur Clinton, die ja mit der „Wall Street“ im Bunde sei, wie man auf Fox News erfahren konnte, haben sich damit komplett über den Tisch ziehen lassen. Auch in Deutschland werden die Reichen immer reicher und alle anderen immer ärmer, wie auch der aktuelle, nur leicht zensierte Armutsbericht unserer Bundesregierung zeigt. Und genau deswegen wählen die besonder einfach gestrickten Leute dann AfD, deren Wahlprogramm ja offen sagt, dass man in dieser Partei nicht nur Ausländer hasst, sondern auch Arme und Kranke und überhaupt alle, die nicht reich und mächtig sind. „So geht ehrliche Politik: Reichstes US-Kabinett ever“ weiterlesen
Oberster gewählter Hassprediger der USA
Die Studentin Amia Watson hat diese Bilderserie mit Originalzitaten von Donald Trump gemacht. Aussprüche über Frauen, direkt auf Frauenkörper geschrieben. Aufforderungen zur Gewalt, vom womöglich demnächst höchsten Amsträger der militärisch stärksten Nation unserer Welt. „Oberster gewählter Hassprediger der USA“ weiterlesen
Ein Leben ohne Drogen: Undenkbar
Vor allem ohne Kaffee. Der Rest ist diskutierbar. gif via boingboing
Space Trucker Bruce
Zufallsfund und bester No-Budget-Scifi since before ages. Filmed on location in Alaska und in einem selbstgebastelten Raumschiff. Grossartiger Spass.
White Christmas
Sehr schön erklärt, von Hugleikur Dagsson.
Rogue One: Nichts für Nazis, Maskus, Rassisten
“Anti-White Social Engineering”, also heimtückische Beeinflussung der Medien mit dem Ziel, die weisse Rasse zu vernichten. Doch, wirklich, das verbreiten grade die „Alt-Right“, also Neonazis oder Neurechten in den USA auf Reddit, Twitter, Blogs über den am Donnerstag kinostartenden Start Wars Rogue One. Eine Frau in der Hauptrolle! Undenkbar! Verschiedene Ethnien in der Gruppe der Helden! Abscheulich! Und irgendwas mit Juden! Bestimmt! Wenn die Hardcore-Kasper aus der Männer- und Rassenrechtsecke so gegen den Film schäumen, muss man sich den ja fast ansehen. Episode 7 war übrigens eine Enttäuschung. Mal sehn wir dieser wird. we hunted the mammoth
Das wichtigste Musikinstrument der letzten 35 Jahre
Der Trailer zum Film, nächste Woche auf iTunes und danach im ganzen Internet. Da fällt mir auf, vor 35 Jahren, bei Erscheinen der 808, gab es noch kein Internet. Eine düstere Epoche. via kottke