London baut gerade eine neue Crossrail-Ubahnlinie mit 10 überwiegend unterirdischen Stationen. Dabei wurde erstmals in dieser Grössenordnung der Guss von Betonfertigteilen in Formen aus dem 3D-Drucker angewendet. Die Wachsformen glättet ein sechsachsiger Industrie-Roboter nach dem 3D-Druck Damit das Wachs für neue Formen zur Verfügung steht, werden die Formen nach der Verwendung eingeschmolzen. Entsprechend sehen die neuen Subway-Stationen aus wie eine CGI-Raumstation. Das ist aufregend und ästhetisch wertvoll, aber auch ein weiteres Beispiel für die völlige Assimilation unserer Wirtschaft durch die digitale Automatisierung.
Wer hätte vor 20 Jahren gedacht, dass Betonguss einmal vom Computer gesteuert und von Robotern verarbeitet wird, sieben mal so schnell wie bisher? Einerseits ist es schön, dass harte und gefährliche Arbeit jetzt von Maschinen übernommen wird, andererseits haben wir derzeit ein Wirtschaftssystem, dass nicht mehr benötigte Arbeiter einfach aussortiert und an den Rand der Gesellschaft drängt. Ja, natürlich werden in anderen Bereichen dringend Arbeitskräfte gebraucht – der Sozialsektor würde ohne ehrenamtliche, also unbezahlte Arbeit sofort zusammenbrechen. Nur müssen wir das eben durchsetzen. Von selber wird das nicht passieren, schon gar nicht gegen Profitinteressen. Zurück zum Eingangsthema: Die Pics sehen fantastisch aus und ich will sofort auch solche Bahnhöfe. ianvisits
Sieht ja aus wie in einer Weltraumstation. Da liebe ich mir doch die Metro-Stationen in Paris und Moskau.
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[ Wer hätte vor 20 Jahren gedacht, dass Betonguss einmal vom Computer gesteuert und von Robotern verarbeitet wird, sieben mal so schnell wie bisher? ]
War absehbar. Wurde bereits vor 30 Jahren in Japan angeschoben (dort werden Häuser und teilweise ganze Hochhäuser von Robotern gebaut – und auch hier wurde damals schon in diese Richtung experimentiert (u.a.a. in der Firma in der ich gearbeitet habe).
Außerdem wurde das die letzten 40 Jahre (alle 2-3 Jahre im Bulk) in so ziemlich allen Magazinen rauf und runter geschwurbelt die auch nur ansatzweise Wissenschaftlich und Populärwissenschaftlich unterwegs sind. Ich kann mich noch an manche solcherlei Artikel aus dem PM Magazinen aus meiner Jugend in den frühen 80zigern erinnern.
Und von dem mal abgesehen:
„3D Druck“ ist ja nur eine einzige Herstellungsform unter vielen Ansätzen und Weiterentwicklungen – und auch nicht mehr gerade das Allerneuste unterm Himmelszelt. Es war und ist doch nur ein Frage der Zeit wann die gängigen Anwendungsgebiete ausgeweitet und auf andere Bereiche übertragen werden.
Aussehendem wird es schon seit mehr als 100 Jahren in allen formen der Science Fiction erzählt. Also in allen einigermaßen ernstzunehmenden Sci-Fi-erzählungen die vom momentanen Ist-zustand anhand von Wissenschaftlichen Grundlagen voraussagen in die Zukunft extrapolieren. In filmen wurde es sogar tausendfach visualisiert. Zwar nicht en détail, logisch (und wie auch), aber dennoch wohin die Reise geht (nicht gehen könnte, sondern tatsächlich GEHT und gehen wird – in der einen oder anderen ähnlichen Form).
Im Prinzip ist alles über was sich der „Normal Bürger“ immer wieder erschreckt wie der Depp vorm Wald voller Geister, war und ist und wird (immer wieder) Angekündigt.
Du (wie die meisten anderen) musst also ziemlich gut geschlafen haben die letzten 30-40 Jahre.
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Ich schreib ab sofort immer dazu, wenn es sich um eine rhetorische Frage handelt, mit deinem Nick in Klammern dahinter, damit es da keine Missverständnisse mehr gibt. Dass ich beinahe schon länger SciFi konsumiere, als ich auf der Welt bin, hatte ich erwähnt, oder?
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