Vom Album Hiss Spun (September 17), wiederentdeckt in den Jahresbestlisten des griossartigen Unwinnable Magazins. Ich bin schon früher über Chelseas Veröffentlichungen gestolpert und muss mir die Sachen wohl noch genauer anhören.
Monat: Dezember 2017
Wer ist das Volk?
Interessante Abstimmung, mit über 2500 Teilnehmern: Am Mittwoch dieser Woche, 28.12. berichtete die Tagesschau darüber, warum sie den Mord (oder Totschlag, die Polizei ermittelt noch) im rheinland-pfälzischen Kandel nicht ebenso breitgetreten hatte wie die Boulevardpresse. „Die Tagesschaukritiker“ wähnten Zensur, weil der Täter ein afghanischer Jugendlicher ist, die öffentlich-rechtliche Sendeanstalt hält dagegen, dass es sich hier um eine Beziehungstat zwischen Jugendlichen handelt, über die man als seriöses Medium nicht berichtet (anders als die Boulevardpresse). „Wer ist das Volk?“ weiterlesen
Death By Xmas
pix c giuseppe palmisano via present&correct
Das Weltall, unendliche Weiten – in Privatbesitz
Das Weltall ist Besitz der Menschheit (falls keine Aliens dazwischenfunken) und für alle gleichermassen offen – das ist eine der Grundregeln der SciFi. So ähnlich wie das Meer muss das Vakuum zwischen den Sternen allen offenstehen, und darf niemandem gehören. Anders ist es mit den Himmelskörpern, die gehören gemäss der andern grossen „westlichen“ Narration, dem Imperialismus, einfach den jeweils Stärkeren. Entsprechend hat die US-Regierung, hier vertreten durch Scott Pace, Executive Director Of The US National Space Council, erklärt: Das Weltall ist nicht Teil einer Allmende, nicht das gemeinsame Erbe der Menschheit, nicht „öffentliches Eigentum“ oder „res communis“, nicht Teil des Outer Space Treaty (von 1967), und die USA hat immer die Position vertreten, dass diese Ideen nicht den rechtlichen Status des Weltalls beschreiben“. Da haben wir’s. Recht des Stärkeren(tm), der Reichen und Mächtigen, vor allem der USA. Alles andere sind Flausen (siehe Bild oben). via Tim Fernholz auf quartz, pic: res communis
Entspannen mit Bacon
Es soll ja Menschen geben, die sich mit Yoga oder tibetanischen Tiefentspannungsglocken weniger gut vom Alltagsstress erholen können als durch den saftigen Anblick und das sanfte Knistern von Speckstreifen in einer Pfanne. Für diese Menschen gibt es baconsizzling.com.
Alles ist besser mit Senf
Die künstlerisch wertvolle Website Squirting Mustard zeigt nicht weniger als 47 Anleitungsvideos zu fachgerechten Anwendung von Senf bei Alltagsgegenständen. via blört
Deine politische Position, mit acht Schaukeln
Ja, schon wieder Politik. Warum? Weil es Leute gibt, die sich sehr viel Mühe geben, Einfluss auf das politische System zu nehmen, und daraus erhebliche Vorteile für sich selbst ziehen. Auf Kosten aller anderen. Also auch auf Kosten von uns. Wollen wir das? Nein. Dann müssen wir wir alle uns wenigstens ein klein wenig damit beschäftigen. Oder zugeben, dass wir nur Opfer sind, das geht auch. Aber wie sollen wir das anfangen, worum geht es überhaupt? „Deine politische Position, mit acht Schaukeln“ weiterlesen
Warum es überhaupt Kohle gibt
Steinkohle und Braunkohle. Und warum Pilze (schon wieder), genauer die Agaricomycetes, die Welt gerettet haben. Bekannt ist das schon länger, aber Andrew Tomes von der University of New York (Abteilung Forst und Umwelt) hat das sehr schön zusammengefasst. Wir alle haben schon gehört, dass Kohle aus zusammengepressten Bäumen besteht. Aber wenn man Holz draussen liegen lässt, verrottet es doch, und wartet nicht, bis es tief in den Boden sedimetiert ist, um dort in nur zu Kohle zu werden? „Warum es überhaupt Kohle gibt“ weiterlesen
Death To Xmas: Roobs
Fashion-Trend zum Jahresendkonsumrauschfest: Reindeer Boobs. Kurz: Roobs. Hier ein Bild von der Weihnachtsfeier des dänischen Sydhavsradio. Natürlich gibts in diesem Internet auch Pics von weiblichen Roobs, aber ich finde die scheinbare Medienweisheit „Titten gegen immer“ einfach zu langweilig. Und blöd. Noch blöder als den ganzen Jahresendrummel, mit oder ohne Rentiere. via marieclaire
Jupiter
The Electric State
Das Buch „The Electric State“ vom schwedischen Ausnåhme-Illustrator Simon Stålenhag (hier und hier auf 11k2) wird von Russo Brothers (Captain America, Avengers etc) verfilmt, der Deål ist trocken, Andy Muschietti (It/Es) macht wohl Regie. Die Story von einem Mädchen, das mit seinem Spielroboter und einer Pumpgun durch ein von gigantischen Robots zertråmpeltes, ländliches Flyover America in einer Parållelwelt des Jahres 1997 wandert, gibt zumindest vom Sujet einiges her. Verkacken kånn man’s trotzdem. Mal sehen bzw. her damit. Oben der Trailer zum Buch, nicht zum Film. deadline
Das wichtigste und einzige Problem der Gegenwart
Alles andere ist Quatsch und bezahlte Ablenkung; Die Superrreichen werden immer reicher und alle anderen ärmer. Nicht nur die Armen. Alle. Das müssen wir abstellen, und das seit Jahrtausenden erprobte Mittel dazu ist Demokratie: Wenn genügend Leute „Nein“ sagen, hört das auf. Winziges Problem: Die Superreichen bezahlen gewissenlose Werbeagenturen und Medienhäuser, und diese tun ihr Bestes, um die Leute vom eigentlichen Problem abzulenken. Meistens mit Angstkampagnen. Aktuell Angst vor dem Islam, der völlig problemlos und friedich ist, wenn er seine Ruhe hat und niemand von aussen rechtmässige Regierungen stürzt und statt dessen Extremistenregimes installiert. Und warum steht da schon wieder eine Grafik aus den USA, und keine, die hiesige Verhältnisse beschreibt? Weil unser statistisches Bundesamt auf Anweisung der korrupten Bundesregierung die Superreichen statistisch gar nicht erfasst. Keine Zahlen, keine Grafik. Aus anderen Quellen wissen wir: In Deutschland ist es noch nicht so schlimm wie in den USA. Noch. Wenn wir unsere Bundesregierungen weiter machen lassen mit der blinden Liebe zur Oligarchie, wird das in einigen Jahren hier auch so sein. Genaue Zahlen: 2018 World Inequality Report (PDF) via boingboing
Kein Haushalt auf Kosten der Einwohner
Wie ihr wisst, habe ich seit über vier Jahren das Mandat eines Bezirksrats im Bezirkstag von Schwaben inne. Das Volk von Schwaben hatte mir im September 13 diesen Auftrag gegeben. Die Bezirkstage sind (ich sags nochmal dazu) eine eigentümliche bayrische Konstruktion, die Bezirke gehen auf eine Verwaltungsaufteilung nach französischem Vorbild zurück. Der bayrische Kurfürst schlug sich damals aus Machtinteressen auf die Seite Napoleons, daher kommt die ganze Pseudofeindschaft zwischen Bayern und Preussen. Für den Kurfürsten hat sich das Manöver ausgezahlt, er bekam von Napoleon die Königskrone und Bayern wurde durch Besetzung von Franken und Schwaben doppelt so gross (win-win). Inzwischen gelten die Bezirkstage als Idee der CSU, „um lokale Funktionäre mit Mandaten als Bezirksräte versorgen zu können“. „Kein Haushalt auf Kosten der Einwohner“ weiterlesen
Square Dance, ein Werkzeug us-amerikanischer Rassisten?
Nachdem ich zum wiederholten Mal auf diese Geschichte gestossen sind, muss ich sie doch hier weiter verbreiten. Zumal es eine ganze Reihe von Quellen gibt, die der Sache eine ausreichende Glaubwürdigkeit geben. In kurzen Worten: Auto-Zar Henry Ford hasste sowohl Schwarze als auch Juden so sehr, dass er viel Geld dafür ausgab, aus folkloristischen Quellen einen angeblich für die USA typischen Square Dance entwickeln und ihn in einer ganzen Reihe (22) von US-Bundestaaten zum „offiziellen Bundesstaatentanz“ erklären zu lassen. Er hat, den Quellen zufolge, wohl auch versucht, die Disneyversion ländlicher (aus Europa importierter) Volksmusik zum Tanz der ganzen USA zu machen, aber dafür hat sein Einfluss wohl nicht gereicht. Das ist alles bitter für Square-Dance-Fans, aber die können sich ja jetzt öffentlich von Rassismus distanzieren, ebenso wie andere Folklorefans, deren mehr oder weniger historisch belegte, kulturelle Vorlieben von autoritären Drecksäcken missbraucht wurden. juliannemangin, washingtoncitypaper, jalopnik, pic deirdre cc by sa
Leidenfrost lässt Wasser aufwärts fliessen
Den Leidenfrost-Effekt kennen wir: Wassertropfen auf einer sehr heissen Herdplatte verdampfen nicht gleich, sondern rollen hin und her, weil eine Dampfschicht zwischen Herd und Wasser isolierend wirkt. Physiker an der University of Bath, haben damit jetzt Wasser bergauf fliessen lassen, und überlegen sich, wir man diesen Trick zur Kühlung von Computerchips verwenden kann. Und was sollen wir jetzt damit? Einsehen, dass noch lange nicht alles erforscht ist, auch nicht in der „langweiligen“ Physik. Und dass Wissenschaft nicht eine Sammlung von Wissen ist, sondern ein nie endendes Nachfragen. Sozusagen Spass mit Nichtwissen. via mefi