Wenn ich schon sonst wenig tun kann: Ich war heute mit weiteren 600-700 Leute auf einer Demo in meiner lokalen Innenstadt, um gegen den türkischen Angriff auf die nordsyrische Stadt Afrin zu protestieren. Ja, richtig, in Deutschland gebaute Leopard-2-Panzer rollen seit zwei Wochen nach Syrien, mehrere Hundert Zivilisten wurden bereits mit Luftunterstützung getötet.
Der „Irre vom Bosporus“, wie er laut MEP Martin Sonneborn auch im EU-Parlament genannt wird, versucht mit diesem völkerrechtswidrigen Angriff, die kurdische Armee aus der grenznahen Provinz zu vertreiben. Echte militärische Erfolge (von den hunderten ziviler Opfer abgesehen) kann der Neo-Sultan allerdings nicht vorweisen. Zu krass kann er allerdings auch nicht vorgehen, weil er auf die Befindlichkeiten der grossen Mächte Rücksicht nehmen muss. Inzwischen sterben weiter Menschen.
Deswegen gingen am Wochenende und heute in vielen Ländern der Welt Tausende von Menschen auf die Strasse. Vor allem heimatvertriebene syrische Kurden, plus einige wenige Progressive. Ich war mit meinen Linken dabei, und fand die Stimmung der etwa 90minütigen Demo bei erträglichen -1° grossartig, emotional, friedlich. Die Polizei war mit einem respektablen Aufgebot dabei, allerdings mit einem trotz Vollausrüstung eher serviceorientierten Auftreten. Die Einsatzleiter besprachen die Demo auf dem Platz mit den verschiedenen Teilveranstaltergruppen, aktiv wurden die Bereitschaftspolizist*innen allerdings nur, wenn die wenigen anwesenden Grauen Nachwuchswölfe und türkischen Nationalisten versuchten, provokativ in die Versammlung hinein zu rennen. Ich hoffe sehr, dass durch diese gemeinsame Aktion mehr öffentliche Aufmerksamkeit für das Schicksal der syrischen Bevölkerung hervorgerufen wird, und damit politischer Druck auf die Türkei.
„Wenigstens frieren für Afrin“
Wieso frieren? Hast Du keinen dicken Pullover?
„-1° grossartig, emotional, friedlich.“ Wie schön für Dich.
Ihr hättet Sammelbüchsen mitnehmen sollen, um das Geld dann an Bedürftige zu spenden.
Bei mir kommen solche Empathie aufgeladenen Sprüche nicht an.
Wenn es um konkrete Aussagen geht , verdrückst Du Dich.
„….und damit politischer Druck auf die Türkei.“
Der Mann ist rechtmäßig gewählt worden, genau wie Mama Merkel, die auch noch mit ihm Geschäfte gemacht hat.
Die will doch auch keiner absetzen.
Jetzt kommt von Dir „Ja, aber wir haben keinen Krieg.“
Dafür ziehen unsere Jungs für andere in den Krieg
Das ist noch schlimmer.
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Und was ist Deine konkrete Aussage?
Man darf Misstände andernorts erst anprangern wenn daheim alles perfekt ist?
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Nein absolut nicht. Aber wenn man sich nicht die geringste Mühe gibt, sein eigenes Haus in Ordnung zu halten – das steht schon in der Bibel – dann sollte man vorsichtig sein, andere zu kritisieren,
worin gerade die deutschen Medien „Perfektionisten “ sind.
Dies wissen Sie genau so gut wie ich, zu mindestens hoffe ich das.
Und von Perfektion, Besserwisser, scheint unsere Regierung ja weit entfernt zu sein.
Wenn Sie anderer Meinung sind, bin ich gern, bereit, mit Ihnen ohne Vorurteile, soweit dies überhaupt möglich ist, darüber zu diskutieren.
Ein Buch, welches Ich Ihnen empfehle zu lesen ist: „Die Gefallsüchtigen“ von Wolfgang Herles.
Aber es git auch andere Bücher zu diesem Thema.
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Deine Aussagen sind ja in sich unstrittig richtig.
Für mich geht allerdings die Nachvollziebarkeit verloren, wenn ich sie versuchen in den Kontext des Artikels zu bringen.
Vielleicht verstehe ich da einiges Falsch, aber gerade Fritz in ein Licht rücken zu wollen, nichts unternehmen zu wollen oder Merkel als alternativlos zu sehen scheint mir weit hergeholt.
Ich sehe vielmehr durchaus Sinn darin in einem Land, das viel Geld damit einnimmt Kriegswaffen zu produzieren und entsprechend auch zu verhökern, auf die Folgen hinzuweisen.
Dazu gehört aufzuzeigen wo jetzt was damit passiert. Und gerne auch mit dem speziellen Blick darauf, dass auch Länder/Regierungen, denen man mal vertraut haben mag, die Waffen einsetzen können. Das auch noch ohne nachzufragen was man davon hält.
Die Formulierung „der Mann ist rechtmäßig gewählt worden“ soll genau was in diesem Zusammenhang aussagen?
Wahrscheinlich ist auch Trump rechtmäßig gewählt worden, aber
man wird ihn weiter kritisieren müssen.
Gleiches gilt meiner Ansicht nach für die „Darlings der öffentlichen Wahrnehmung“ wie Macron, Trudeau, etc.
Es ist einfach im Sinne der Demokratie sich auch kritisch zu äußern.
Und wenn wir hier in Deutschland über Kritik an der Regierung unseren Willen mitteilen können (z.B. „Wir wollen gar nicht, dass Ihr Waffen in andere Länder verkauft“ oder „Wir wollen, dass ihr euch an der Schadensminimierung über eine entsprechende Haltung gegenüber Erdogan“ beteiligt“), kann das die Regierung gerne auch tun ohne selbst unfehlbar zu sein.
Dass die Regierung eine andere wird – da müssen wir uns schon selbst drum kümmern…
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„Dass die Regierung eine andere wird – da müssen wir uns schon selbst drum kümmern…“
Wiederum hat Du recht. Und Kritik gibt es in diesem Lande viel zu wenig.
Aber wie soll eine Änderung stattfinden mit der gerade getroffenen Entscheidung?
Auf die Mitglieder der SPD wird schon genug Druck ausgeübt werden bei der Abstimmung.
Ich habe in einem Buch über Australien einen klugen Satz gelesen, der auch für unser Land gilt:
„Das System hätte dem Missbrauch gleich beim ersten Mal ein Ende setzen müssen. Doch wir ignorieren die Warnzeichen und lassen es erneut geschehen.“
Und so wird es jetzt erst recht weitergehen.
Es wird sich absolut nichts ändern, sondern wir gehen eine Apokalypse entgegen.
Ich spreche jetzt nur von unserem Land – nicht von anderen.
„….aber gerade Fritz in ein Licht rücken zu wollen, nichts unternehmen zu wollen oder Merkel als alternativlos zu sehen scheint mir weit hergeholt.“
Das habe ich nicht getan Besser-Wisser
Aber gerade Fritz sieht manche Dinge rosarot und nur einseitig.
Er sieht nur das Gute oder nur das Böse, aber alles hat zwei Seiten oder mehr. Nord und Süd und Ost und West.
Ich war von Anfang an für Trump und bin immer noch für Ihn.
Und gerade darum kritisiere ich ihn, wenn es angebracht ist. Aber einen Menschen, den man überhaupt nicht kennt – und wer kannte Trump denn vor den Wahlen – so mies zu machen, finde ich im höchsten Masse kriminell und gefährlich.
Und alle unsere Medien haben sich daran beteiligt. Und die meisten Leute haben fleißig mitgegrölt, obwohl sie von Tuten und Blasen keine Ahnung hatten.
Aber so ist das ja meistens.
Und keiner hat gemerkt, das dieser Mann sie alle verarscht hat und Killary ins Abseits gestellt hat.
Trump ist weitaus klüger als die meisten, die wir in Politik und Medien haben. Und vor allem: Er ist ein Mann, der das Arbeitsleben kennt, ein Geschäftsmann , der sich nicht in die Karten blicken lässt. Und er hat die kleinen Leute mitgenommen.
Am Anfang habe ich geglaubt, dass er nicht lange überleben wird. Aber er kennt natürlich seine Pappenheimer.
Meiner Freundin in New Jersey geht es seit der Trumpregierung z. B. weitaus besser. Sie muss als Kleinunternehmerin nur noch einen geringen Steuersatz zahlen. Trump tut was für die kleinen Leute. American first! Was ist daran falsch?
Sollte Merkel mal sagen.
Zum Schluss: Man sollte eins nie tun: Sein Gegenüber für dümmer zu halten, als man selbst ist. Dafür muss man sich natürlich selbst gut einschätzen können. Und das können die wenigsten.
Schönes Wochenende für Dich
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