Hardcore ist nicht nur eine antike (also 90er-Jahre) Musikrichtung, sondern mittlerweile Präfix für alles besonders Ernst Genommene. In der wichtigsten heutigen Kulturgattung (Games) ist Hardcore-Gaming sehr stark mit dem Bild des dauerpubertären Bildschirmschützenkönigs mit wieselflinkem Mausklickfinger und rekordverdächtig exkrementhaltigem Sprachduktus verbunden. Ist das wirklich so?
Zum Glück gibt es Forscher wie die unermüdlichen Umfragenauswerter von Quantic Foundry, die uns auch hier harte Zahlen zu den Mythen unserer Freizeitgestaltung liefern können. Aus einem Datensatz von über 350.000 Umfrageteilnehmern (79 % männlich, 19 % weiblich, 1,5 % non-binär) ergibt sich, dass Frauen im Schnitt länger spielen und weniger schnell aufgeben als Männer, aber andere Aspekte bevorzugen. Während Männer vor allem auf Konkurrenz und Zerstörung Wert legen (was eben das geläufige Bild des Hardcore-Gamers mitformt), zielen Frauen mehr auf vollständiges Lösen von Aufgaben (Rätseln, Quests), Individualität der Spielfigur und Eintauchen in eine reiche Fantasiewelt ab. Das sind zwei entgegengesetzte Perspektiven, aus welchen die jeweils andere zuverlässig wie Casual-, nicht wie Hardcore-Gaming aussieht. Das ist tatsächlich erhellend und kann manche Missverständnisse aufklären. pic aus everquest 2