Elite Dangerous 2, mit Rabatt

Was, eine Fortsetzung zum Weltraum-Epos von Frontier Development? Nein, nur mein zweiter Besuch in dieser MMO-Galaxie. Ich war da letztes Jahr viel unterwegs. wechselte dann zurück auf Eve und Rebel Galaxy und No Man’s Sky und war nach zuviel Boardgaming-Ähnlichkeiten von zuletzt Star Traders Frontiers wieder an etwas mehr Action und 3D interessiert. Nur fühlte ich mich irgendwie ermüdet von den Resten meines früheren Lebens in der von Menschen bewohnten Sphäre, der Bubble, von den vielen besuchten Systemen und Stationen, meiner Flotte zwischen Viper, Cobra, Diamondbacks, Type 6 und Asp Explorer und den ganzen angesparten Millionen. Also klickte ich nach kurzem Überlegen auf „Profil löschen“ und startete von neuem in einer Sidewinder und mit lausigen 1000 Cr auf dem Konto.

Ja, wirklich, das war ein richtig gutes, befreiendes Gefühl, in einer ganz anderen Ecke der Galaxis aufzuwachen, ohne Besitz und Bekannte, zwischen Sternen ohne persönliche Bedeutung. Auch wenn die Starter-Sidewinder wirklich furchtbar klein ist und gar nichts kann. Vor allem die interstellare Reichweite ist (mit dem Standard-Antrieb) entsetzlich niedrig. Also Waffen verkaufen, Cargo Bay dazu, Kurier­mission­en und kleine Frachtaufträge, bis ein besserer Antrieb im Budget war. Ab da wird alles leichter, so leicht, dass am nächsten Tag bereits ein funkelnagelneuer Hauler im Dock auf mich wartete. Die kleine Kiste hat einen irgendwie unspan­nen­den Ruf, das allerdings zu Unrecht. Je nach Bestückung macht sie einen passablen kleinen Frachter oder wahlweise ordentlichen Explorer, mit dem sich in kurzer Zeit ver­hält­nis­mässig viele Credits einfahren lassen. Genug, um auf eine Adder zu wechseln. Die hat mehr Frachtraum, springt fast so weit wie ein Hauler und kann sich ein klein wenig selbst verteidigen. Und weil ich vor einem Jahr soviele davon verbraucht hatte, verzichtete ich diesmal auf die Cobra III. Klar ist das ein tolles, superflexibles Schiff. Das Problem ist nur, dass man sie eigentlich für jede Rolle anders bestücken muss: Eine Fracht-Combat-Explorer-Cobra kann zuverlässig garnichts, ausser Kosten für die Versicherung verursachen. Glücklicherweise bringt eine Adder genug Brot auf den Tisch, dass eine Diamondback Scout mit preis­günstiger Explorer-Ausrüstung bald finanzierbar ist.

Und mit den flotten Einnahmen aus der Weltraumforschung ein Type 6 Frachter (eins meiner Lieblingsschiffe, schon wegen der luftigen Kabine). Um mich ins galaktische Geschehen zu integrieren, suchte ich mir einen Roleplaying-Rahmen. Im letzten Jahr hatte ich mich nach meinern ersten Wochen im Winter-Space voll auf die Allianz konzentriert und mit dortigen Powerplayern an BGS-Aktivitäten teilgenommen. Elite Dangerous gibt uns Spielern ja die Möglichkeit, Regierungen zu stürzen, Kriege zwischen Planeten zu beginnen und zu beenden und damit auch das Gleichgewicht der grossen Mächte und der Supermächte zu verändern. Diesmal überlegte ich mir: Was will ich eigentlich? Was ist für mich wichtig in der galaktischen Diplomatie? Ah, ja, richtig, ich mag keine autoritären Regierungen, keine Diktaturen, Patronate, Theokratien, Feudalsysteme, und deswegen auch das ganze Imperium nicht (und wenn Prinzessin Aisling noch so niedlich aussieht). Wobei der Hardcore-Kapitalist Hudson nicht viel besser ist. Also hielt ich mich eine Weile in einem aussen­liegenden Kontrollgebiet der Allianz auf, dann in einem unabhängigen Gebiet zwischen der liberalen Kapitalistin Winter und dem Imperium, und entschied mich dann nach einiger Überlegung, den unabhängigen Unternehmer Li-Yong Rui zu unterstützen. Ausserdem sind dort die Schiffe und Bauteile günstiger, was für anstehende Erweiterungen der Flotte wichtig war. Immer auf der Suche nach Chancen, das Imperium zu schwächen, durch Jobs für dessen jeweilige lokale Konkurrenten, konnte ich genug Credits einsammeln, um zunächst eine Viper IV und danach eine Diamondback Explorer als allgemeine Missions-Schiffe mit einer gewissen Gefechtseignung zu nutzen.

Ab hier konnte ich eine zweite individuelle Spiel-Regel aufstellen, ausser „keine Cobra“ auch noch „Lakon und sonst garnichts“. Das muss man natürlich nicht so machen, aber wir sind ja schliesslich zum Spass hier. Wobei ich klar sagen muss, dass ich die Produkte der Lakon Spaceways Werften sehr schätze. Um in Ruhe meinen Geschäften nachgehen zu können, blieb ich im Solo-Modus – gerade in Nähe der Ingenieure, die ja wirklich sehr hilfreich sind (zu Anfang vor allem Elvira und Felicity), lauern gerne mal gelangweilte Ganker mit maximal ausgerüsteten Kanonenbooten, um anderen den Tag zu verderben. Inzwischen bin ich in der Möbius PVE Eurasia Spielergruppe unterwegs, wo man wenigstens einmal in der Woche jemanden trifft. Nur geballert wird nicht aufeinander. Was mir an ED extrem gut gefällt, ist die grosse Auswahl an verschiedenen Weltraumtätigkeiten: Ruhige Kurier- und Frachtmissionen, ein paar NPC-Abschüsse, um Ingenieure (Tod McQuinn) freizuschalten, Asteroidenabbau im Type 6, Passagiermissionen auch im T 6, ein wenig Schmuggel im Stealth-Modus (um vom Dweller eingeladen zu werden), mit dem SRV-Mondauto auf einsamen Planetoiden herumkurven, immer wieder Forschungsausflüge ins Nichts, anfangs mit dem Hauler, dann mit dem DBScout, später mit dem DBExplorer, der mich gestern bis in den nächsten Spiralarm brachte, 3600 Lichtjahre weit. Dort allerdings beschädigte ein missglückter Landungsversuch (ich hab mein Bodenfahrzeug dabei) den Explorer so stark (Rumpf auf 18%), dass ich es vorzog, zurück zu fliegen statt weiter hinaus in die Void. Die gesammelten Daten waren allerdings so wertvoll (ca 7 Mio Cr), dass ich damit eine weitere Ingenieurin (Liz Ryder) freischalten konnte.

Nächster Schritt: Der Asp Explorer mit ingenieur-behandelten A-Modulen war zwar nicht billig, macht aber Missionen und das Untersuchen von unbekannten Signalquellen (Abenteuer und Rohstoffe) zwischen den Himmelskörpern viel einfacher und brachte meinen Allianz-Status schnell auf 100 % (vielleicht mach ich ja wieder was mit meinen Allianz-Kumpels vom letzten Jahr). Der AspX hält sozusagen, was die Cobra verspricht (allerdings zu seinem Preis) und ist nicht umsonst das meistgeflogene Schiff in ED. Mein nächstes Schiff wird dann wohl ein Type 7 und kein Chieftain sein. Ich bin im planlosen Rumfliegen einfach besser als beim Kämpfen. Wenn Geld gar keine Rolle mehr spielt, denke ich natürlich über eine Python nach, aber bis dahin kann die Regel „Nur Lakon Spaceways Schiffe“ natürlich gelten. Als nächstes suche ich mir eine neue Region für meine diplomatischen Bemühungen (Regierung stürzen und so) und eine neue Richtung, um weit in die Schwärze hinaus zu fliegen. Space Ho!

Bis zum 1. November (also übermorgen) gibt es Elite Dangerous mit allen Up­grades für unter 20 Euro, auf Steam und anderswo. Das nächste grosse, kostenlose Update, Chapter Four, geht am 1. November in die Beta und einige Wochen später auf die Spielserver, mit neuen Schiffen und anderen Verbesser­ungen. Das Game bekommt nach wie vor von mir die Wertung: 7 von 7 lokalen Neutronensternen.

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