Warum Sozialismus? Von Albert Einstein

Derselbe Einstein, der die Grundlagen der modernen Physik geschaffen hat, erklärt uns in der Erstausgabe des Monthly Review vom Mai 1949, also vor 70 Jahren, warum wir den Sozialismus brauchen: Weil es im Kapitalismus immer um Profit (Einzelner) geht und nicht um die Bedürfnisse der Menschen. Ausserdem erklärt er, dass eine Wirtschaft mit Planungselementen zwar die Versorgung der Bevölkerung sicherstellen kann, aber noch nicht dasselbe ist wie Sozialismus. Den haben wir erst dann, wenn die Bürokratie auch wirklich vollständig demokratisch kontrolliert wird. Aber lest den 70 Jahre alten, immer noch gültigen Beitrag selbst: monthlyreview. pic pd scarlet, Einstein auf einer israelischen 5-Pfund-Note

Poppy: Scary Mask

Die Youtube-Kunstfigur Poppy (siehe 11k2) mischt aktuell, gemeinsam mit ihrem partner-in-crime Titanic Sinclair, ihren Art-Performance-Pop mit Nu Metal, und dabei entsteht so etwas wie die US-amerikanische Version von Babymetal (hier: headbanger). Die sind irgendwie härter, bringen aber eine Auseinandersetzung mit der japanischen Jugendkultur, während Poppy die US-amerikanische umsetzt. Beides mit Metal als Stilmittel. Schöne Textzeile in Poppys neuem Track: „I wear my scary mask when I’m afraid I don’t belong.“ Tolle Arbeit, so, künstlerisch. Wieder mal. via revolvermag

Der gefühlte Klima-Holocaust

Der aktuelle Klimaberater der Reality-TV-Regierung der USA, William Happer, erklärte in der Vergangenheit mehrfach, die „Dämonisierung von CO2“ sei genauso wie die Dämonisierung der Juden unter Hitler. Oder die sowjetische Vernichtung der Klassenfeinde, oder das Abschlachten „Ungläubiger“ durch die ISIL. Ok. Dann wissen wir das auch. Sowohl, wie die TV-Regierung Trumps das sieht, als auch, wie verzweifelt die 1% inzwischen sind. Weil sich die junge Generation nicht länger belügen lässt. via marketwatch, pic Gage Skidmore cc by sa

Gilette macht weiter alles richtig

So geht Marketing im 21sten: Das aktuelle Video vom Rasiererspezialisten Gilette zeigt einen jungen Mann, dem sein Vater das Rasieren beibringt. Der junge Mann war früher eine junge Frau und hat das deswegen bisher nicht gelernt. Entsprechend kocht die Wut der Maskulisten hoch und die Procter&Gamble-Tochterfirma erhält kostengünstig ein noch moderneres Image. Zu recht, wie ich finde.

Frauenrechte: Saudi-Arabien vor USA

Nicht in allen Punkten, und nicht in allen Bundesstaaten. Aber die US-Staaten Alabama und Georgia, beide enorm christlich motiviert, haben Abtreibungsgesetze, die Frauen weniger Luft zum Atmen und Gelegenheit zur freien Entscheidung geben, als Saudi-Arabien, der düsterste Teil unserer arabischen Schwesterkultur. In Ländern wie dem Iran, Syria, Palestina, den Emiraten oder Irak ist sind Leben und Gesundheit der Frau ebenso gültiger Grund für einen Schwangerschaftsabbruch wie erlittene Gewalt, in Tunesien oder der Türkei ist die Selbstbestimmung über einen Abbruch in den ersten drei Monaten völlig frei, danach entscheiden Gesundheitsaspekte. In den oben genannten, besonders christlichen Bundesstaaten ist es übrigens Musliminnen nicht möglich, auf die hier frauenfreundlichere Scharia zu verweisen; das wird durch neue Gesetze eigens ausgeschlossen, wie die israelische Tageszeitung Haaretz am Wochenende berichtete. via quartz, pic rawpixel cc0

Wie die CDU unser Land zerstört. Und alle anderen Länder.

Ja, richtig, SPD, FDP und natürlich auch die Lauchtrolle von der Afd helfen der CDU & CSU dabei. Aber weil nur so etwas über 3 Millionen von euch in den letzten 4 Tagen Rezos Video gesehen haben, poste ich das hier nochmal. Damit ihr es alle anschaut. Richtig gutes, fundiertes Internetfernsehen. Besser als das meiste, was wir auf den Öffentlich-Rechtlichen sehen, und besser als alles im konzerneigenen Privat­fernsehen. Ne knappe Stunde Fakten, unstressig vorgetragen. Geht wählen, Schwestern und Brüder, am Sonntag und sonst auch, irgendwas ausser den genann­ten Korruptionsparteien. Oder es wird in den kommenden Jahren ziemlich scheisse für uns Nicht-Milliardäre.

Warum wir die CO2-Steuer brauchen, wie in anderen Ländern

Wir messen inzwischen CO2-Werte in der Atmosphäre, die höher sind als jemals in der Geschichte unserer Spezies (grosszügig gerechnet 3 Millionen Jahre). Ja, natürlich hatten wir schon mehr CO2 als derzeit, aber damals lag der Meeresspiegel auch 25 Meter höher. Also keine Hafenstädte und Küstengebiete, wie wie sie heute kennen. Deswegen wäre es eine gute Idee, weniger CO2 zu produzieren. Was wir aber nicht tun werden, so global, wenn es weiter so billig ist. Also her mit der CO2-Steuer. Ja, aber, belastet das nicht die kleinen Leute, treibt das nicht jedermann und seine Oma in den Ruin? Nein. In der Schweiz wird das seit Jahren erfolgreich praktiziert, in mehreren kanadischen Bundesstaaten auch. Und zwar so, dass auf Benzin eine zusätzliche Stewuer erhoben wird und die Einnahmen pauschal an Haushalte wieder ausgezahlt werden. Egal, wieviel CO2 dieser abgibt. Was natürlich Leute belohnt, die mit dem Fahrrad oder ÖPNV unterwegs sind, und andere, die auf das Auto angewiesen sind, nicht zusätzlich belastet. Sondern nur Leute, die wirklich viel herumfahren, täglich fliegen, oder Zement herstellen. Ok, dann brauchen wir das jetzt auch. Oben das passende John Oliver Vid, via kottke.

Twitch in Zeiten des Ramadan

Streaming-Celebrity Tyler “Ninja” Blevins hat sich etwas einfallen lassen, um seine muslimischen Fans korrekt zu behandeln. Er schaltet im aktuellen Fastenmonat Ramadan die Webcam aus, solange er etwas isst. Aus Höflichkeit und nach Anfrage eines Twitch-Fans. Natürlich könnte auch der muslimische Twitch-Fan seinerseits ausschalten und Ninja sein Fortnite-Fast-Food streamen lassen. Aber aus dem selben Grund streamen nicht-christliche Twitch-Artisten zu Weihnachten keine Jesus-Pornos. Um nett zu sein. Zu Leuten, denen das was ausmachen könnte. Zu anderen Zeiten kann man ja diskutieren und provozieren, aber hier hat Tyler gepunktet. Weil er sujet-untypische Sensibilität zeigte. Und weil er damit mal was anderes macht, als uns der aktuell schon halb gesellschaftsfähige Rechts­populismus vorplappert, nämlich immer so zu tun, als wäre die „weisse, christliche Rasse“ allen anderen Erdteil­bewohnern zivilisatorisch und moralisch überlegen. Oder als wären alle Bewohner offiziell islamischer Länder (ein Viertel der Weltbevölkerung) auch gleichzeitig wahabitische Extremisten. Etwa so, als wären wir Bewohner angeblich christlicher Länder (rund ein Drittel der Menschheit) auch evangelikale Hardcore-Frauen-, Fremden- und Demokratiehasser. Sind wir ja alle nicht (nur ein paar tausend Spinner). Und das hat Tyler (der früher auch mal gerne durch Blödsinnreden aufgefallen ist) erstklassig dargestellt. Na also. Geht doch. via kotaku, pic tyler

Chris Reccardi und das Surfen auf dem Zeichenbrett

Christopher Reccardi hat nicht nur Ren&Stimpy gemacht und bei zahllosen Ani­ma­tionsfilmen und -serien mitgewirkt, sondern auch Musik produziert und das Surfbrett bedient, bis er jetzt im zarten Alter von 54 auf dem Board vor Ventura, Kalifornien einen Herzinfarkt nicht überlebte. Goodspeed, Chris. Die Werk bleibt und atmet so viel Midcentury-Modern-Unbeschwertheit, wie man sich im frühen 21sten nur wünschen kann. Danke, Alter. „Chris Reccardi und das Surfen auf dem Zeichenbrett“ weiterlesen

Dämmerung des Imperiums

Andrew March lebt am Meer, ausserhalb von Bristol, UK. Das ist seine Version der Dawn of the Empire. Ende diesen Jahres wird die usprüngliche Star-Wars-Saga zu Ende gehen (nicht die Weitervermarktung). Die Schicksale und Lebenslinien von Luke, Leia, Han und Chewbacca haben ihren Endpunkt erreicht, und das grosse Heldenepos meiner Generation damit auch. Das wars, Boomer, die Kultur unserer Spezies macht ohne uns weiter. Möge die Nacht mit uns sein (ja, mit N). artstation/conceptships

Wahl-O-Mat Europa 2019

Wie jedesmal, der Wahlomat zur EU-Wahl am 26. Mai. Oben mein Ergebnis (ich bin nicht überrascht), und hier der Link zum selberklicken bei der BpB. Falls ihr euch fragt, warum ich mir die Partei, Piraten und Diem25 anzeigen lasse: Sowohl Martin Sonneborn (Partei) als auch Patrick Breyer (Piraten) und vor allem Yanis Varoufakis (Diem25) sind wirklich gute Leute und sollten im EU-Parlament arbeiten. Ansonsten natürlich soweit links wie möglich wählen.