Wenn Widerstand zur Pflicht wird: Watch Dogs Legion

Rebellion im totalitären Britannien, nach dem Brexit? Der französische Spiele­entwickler Ubisoft hat mit seiner Watch Dogs Reihe bisher deutlich weniger Erfolg erzielt als etwa mit seiner Assassins Creed Geschichte. Im dritten Teil der Watch Dogs, das auf der aktuellen E3-Spielemesse in Los Angeles neu vorgestellt wurde und im März nächsten Jahres erscheinen wird, erleben wir ein ungewohntes Setting: Die nach dem Brexit völlig totalitäre britische Regierung wird von einer informellen Widerstandsbewegung angegriffen, und die Spieler schlüpfen in die Identitäten beliebiger Briten – sofern diese über action-geladene Vorkenntnisse verfügen. Ex-Geheimagenten, Kriminalpolizistinnen, Stuntmen, Drohnen-Pilotinnen führen Anschläge durch, retten gefangene Widerstandskämpfer und bringen das Unterdrückersystem ins Wanken.

Die Handlungselemente Schiessen, Schleichen, Hacken kennen wir aus knapp der Hälfte des heutigen Interactive Entertainment, neu ist die inhaltliche Nähe zu Antifa, Extinction Rebellion und Wikileaks. Hier bekommt die Jugend eine Chance darauf, kaputt zu machen, was einen kaputt macht, also überschüssige Aggression abzubauen, um anschliessend dem kapitalistischen Verwertungsprozess wieder uneingeschränkt zur Verfügung zu stehen. Oder aber um die Überzeugung aufzubauen, dass Unterdrückung mit allen Mitteln bekämpft werden kann, darf und muss. Ich bin gespannt, ob das Game nächstes Jahr im Post-Brexit-Britain verkauft werden darf, oder ob es dann, allerdings völlig zu Recht, als staatsgefährdend gilt. Oben der Trailer, unten ein 11-Minuten-Gameplay-Vid.

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