Seit einem Jahr gibt es die von der Bezirksverwaltung im nord-japanischen Aomori veröffentlichen Sammelkarten mit Abbildungen lokaler Fischer, oft mit frisch gefangenem Fisch in Händen. Die Karten sind offenbar zur allgemeinen Überraschung ein Riesenhit unter Kindern und Jugendlichen, so dass die Verwaltung hofft, auf diesem Weg wieder mehr Nachwuchs für das Fischereiwesen zu bekommen. Produziert werden die derzeit rund 60 unterschiedlichen Karten von einem 32-jährigen Verwaltungsangestellten, der persönlich zu den Fischern geht, sie fotografiert und fragt, ob er ihr Bild für eine Sammelkarte verwenden darf. „Sammelkarten-Set: Japanische Fischer“ weiterlesen
Monat: November 2020
Patientenverfügung für Corona-Skeptiker: Bitte nicht beatmen
Der Schweizer Gesundheitsökonom Willy Oggier schlägt in einem aktuellen Interview mit der „Basler Zeitung“ vor, sogenannten „Corona-Skeptikern“ im Covid-19-Erkrankungsfall keine intensivmedizinische Versorgung zu geben, falls es zu Engpässen kommt. „Ich finde es fairer, wenn der selbsternannte Corona-Rebell das Nachsehen hat, als wenn es einfach den ältesten Patienten im Raum trifft“, erklärt er weiter. Der Experte hat da sicher einen Punkt – warum sollen Menschen behandelt werden, die aktiv zu Ansteckung und Verbreitung des Virus beigetragen haben, indem sie entweder ungeschützte Treffen hatten oder die Gefährlichkeit der Pandemie öffentlich leugneten? Im Notfall, wenn die Intensivstationen überfüllt sind, müssen Ärzte entscheiden, wer weiter beatmet wird und wer sterben muss. Damit die Entscheidung dafür beim Einzelnen bleibt und die individuelle Freiheit so wenig wie möglich eingeschränkt wird, sollten die sogenannten „Corona-Skeptiker“ doch einfach Patientenverfügungen ausfüllen und mit sich führen, damit sie nicht versehentlich im Krankenhaus wegen Covid-19 behandelt oder gar beatmet und gegen ihren Willen am Leben gehalten werden. via tagesspiegel
pic Philipp Lensing cc by sa
Was kann ich noch tun: Thermometer
Ja, richtig: Die Körpertemperatur kontrollieren ist eine gute Idee. Trotz schauriger Erinnerungen an meine Kindheit, wo quecksilberhaltige Fieberthermometer am liebsten da steckten, wo ich sie am wenigsten haben wollte. Der Fortschritt macht auch hier keine Ausnahme: Für 3,45 Eurelien gibt es beim Drogeriemarkt meines Vertrauens (der, dessen Chef seine Auszubildenden auf Theaterkurse schickt und öffentlich über Grundeinkommen sinniert, nicht der, dessen Gewinne zu Teilen an Neonaziparteien gespendet werden) ein digitales Thermometer (pic von mir, cc by sa), das von der Stiftung Warentest als genausogut wie die übrigen bewertet wird, die auch gerne ein Mehrfaches kosten. Abweichung maximal 0,1°C. Die Handhabung ist denkbar einfach: Das Coronameter einschalten, in den Mund nehmen, unter die Zunge, ein paar Sekunden warten, bis es piept, dann die Temperatur ablesen. Aha, 36,5°C, das ist ok. Wenn die mal über 38 springt, hat man Fieber, dann wäre ein Test eine gute Idee. Wollt ihr euch nicht auch alle sowas besorgen, um die öffentliche Sicherheit in Zeiten der Pandemie zu erhöhen? Mit Jana aus Kassel können wir dabei wohl nicht rechnen, aber die meisten Leute sind ja nach wie vor vernünftig.
Meanwhile auf der Intensivstation
Die Zahl der Covid-19-Neuinfektionen hat sich auf einem hohen Wert eingependelt, was aber nicht heisst, dass jetzt irgendwas gut wäre. Nach wie vor stecken sich in der Bundesrepublik jeden Tag 15-20.000 Leute mit diesem tückischen Virus an. Folge: Die Intensivstationen laufen voll. Noch sind wir nicht so weit, dass Ärzte entscheiden müssen, wer beatmet wird und wer nicht, aber das Pflegepersonal ist bis zum Burnout überarbeitet und teilweise schon selber infiziert, und die Belegung der Intensivbetten nimmt weiter zu. Die anschauliche Grafik oben stammt vom Bayrischen Rundfunk, nach Zahlen des DIVI-Intensivregisters. Also: Abstand halten, Masken tragen, Hände waschen. Es ist noch nicht vorbei, aber wir schaffen das. Bleibt gesund.
Mal unter uns: Was ist da los mit diesem Corona?
Was in Deutschland im Jahr 2020 am meisten diskutiert wird, ist die Covid-19-Krankheit mit ihren Auswirkungen. Durch die notwendigen Hygienemassnahmen wie Abstand halten und das Tragen von einfachen Mundnasenschutzmasken fühlen sich viele Menschen in unserem Land verunsichert und eingeschränkt. Wir alle sehnen uns zurück zu einem Leben, das mehr Gemeinschaft, mehr Lebensfreude und weniger Angst vor einem unsichtbaren Virus enthielt. Manche von uns lassen sich deswegen von Propaganda aus dunklen Quellen noch weiter verunsichern und richten ihren Ärger gegen die Überbringer der schlechten Nachrichten, die Ärzte, Wissenschaftler, Vertreter der Öffentlichkeit. Das ist einerseits verständlich, bewirkt andererseits aber das Gegenteil dessen, das wir alle wollen. „Mal unter uns: Was ist da los mit diesem Corona?“ weiterlesen
Gratis zu den Sternen, mit Elite Dangerous
Nein, eine Woche ISS kostet nach wie vor rund 20 Mio plus 3 Monate Training in Sibirien, aber das Weltraumepos Elite Dangerous ist derzeit gratis auf dem Epic Store zu haben. Ja, ich weiss, ihr habt alle einen Account dort, um heimlich Fortnite zu spielen. Oder um die wöchentlichen Gratisangebote abzugreifen. Die Elite Dangerous Aktion geht seit gestern und bis zum 26. November. Ihr bekommt dabei sowohl das Basisgame als auch das Horizons-DLC (Landen auf Planeten und Monden, Engineer-NPCs, die das Schiff um mehr als die Hälfte hochfrisieren). „Gratis zu den Sternen, mit Elite Dangerous“ weiterlesen
Happy Birthday, SarsCov2!
Von der Öffentlichkeit weitgehend unbemerkt, hat unser derzeitiger Lieblingsvirus, liebevoll auch „Corona“ gerufen, sein erstes Lebensjahr vollendet. Am 17. November 2019 (also vorgestern at the time of writing) wurde der erste Fall der neuen Covid-19 Krankheit in der chinesischen Hubei-Provinz dokumentiert. Seither jagt diese neue Pest um den Globus, bringt Hunderttausende (bald Millionen) von Menschen um und spaltet die Gesellschaft in eine Mehrheit von Vernünftigen, die auch unter Stress nicht vergessen, dass unsere Zivilisation, unser Wohlstand und unsere Sicherheit auf Wissenschaft beruhen – und eine Minderheit, die sich krampfhaft am Glauben festklammert, dass doch in Wirklichkeit alles nicht so wäre, dass es keinen Virus gäbe, oder dass er nicht so schlimm sei, oder dass man doch gar keine Masken tragen müsse, weil diese doch eigentlich wirkungslos seien, dass man sein gewohntes Leben gar nicht ändern müsse. Diese Minderheit fällt einer menschenverachtenden Propaganda zum Opfer, nachgewiesenermassen produziert von den Think Tanks (PR-Agenturen) der Milliardäre, die keine noch so winzige Schmälerung ihrer Profite hinnehmen wollen. Und jetzt die gute Nachricht: Wenn erst einmal eine ausreichend grosse Anzahl, also rund 70 %, gegen Covid-19 geimpft ist, sind die Übertragungsketten unterbrochen und die Pandemie vorbei. Das wird womöglich erst 2022 erreicht sein, aber dann haben wir unser „normales Leben“ zurück. Die wenigen Prozent Propagandaopfer in der Bevölkerung werden damit schon irgendwie klarkommen. Happy Birthday, Baby Corona! pic chetmakes1 cc0
Die Zukunft hat längst begonnen, und läuft auf einer Game-Engine
Der kommende SciFi-Film „Gods Of Mars“ ist noch in Produktion und hat daher noch kein offizielles Erscheinungsdatum. Im Production-Trailer oben erfahren wir allerdings, dass er nur einen winzigen Bruchteil dessen kostet, was in Hollywood für einen Pixar oder ILM Film aufgestellt wird. Was ist der Trick? Die Hintergründe werden komplett in der Unreal-Game-Engine erstellt, das Team benötigt also keine Lagerhallen füllende Render-Server-Farm, sondern nur einen ordentlichen Gaming-PC. Selbst die Raumschiffe und Battlemechs werden zunächst als Modelle zusammengesetzt, dann gescannt und anschliessend im Spiel… im Film frei verwendet. Aber natürlich! Warum soll nicht die vorige Generation (Film) der literarischen Sphäre von der heutigen (Games) profitieren? Schliesslich profitiert ja auch die vorletzte (Theater) von der letzten (Film-Einspielungen). Ich finde, das hier ist ein sehr schönes Beispiel für die gegenseitige Belebung unterschiedlicher kultureller Genres. io9, variety
Das war knapp
Oder: Neulich auf Messers Schneide. Todd Alcott via thisisnthappiness
Dunning-Kruger Whisky
Für den „self-educated“ Gentleman, der schon alles weiss. Danke an Dr. Rohin Francis, anders lässt sich die Dummschwätzerei und Besserwisserei kleiner, aber nerviger Bevölkerungsanteile in diesen Zeiten nicht ertragen. Cheers! via kottke
Energiespeicher ohne Nachteile: Eisenpulver
Die Brauerei der Familie Swinkels im niederländischen Lieshout nutzt bereits einen von der TU Eindhoven entwickelten Hitzeerzeuger, der zu 100% CO2-frei Flammen bis zu 1800 °C erzeugt: Eisenpulver. Das Pulver wird in Tanklastzügen angeliefert und in einem von der TU gebauten Ofen verbrannt. Das einzige Abfallprodukt der Verbrennung oder Oxidation von Eisen ist: Rost (Eisenoxid). Dieser kann in einer Wiederaufbereitungsanlage mit Strom aus Solarflächen und Windrädern wieder zu Eisenpulver verwandelt werden. Die Forscher aus Eindhoven sagen einen Wirkungsgrad von 40% voraus; mehr als bei anderer Speichertechnik. Die Eisenpulververbrennung könnte nicht nur Diesel und Kohle, sondern auch Wasserstoff und Batterien in Fahrzeugen und stationären Energieerzeugern ablösen. Das Upgrade von konventionellen Antrieben und Generatoren auf Eisenpulver sollte problemlos verlaufen. newatlas
US-Wahl: Erfolg für die Legalisierung
Während die Welt noch mit Aufatmen beschäftigt ist – schliesslich hat es die Bevölkerung der US of A gegen alle Tricksereien geschafft, einen Psychopathen aus dem Präsidentensessel zu kippen – lohnt sich ein zweiter Blick auf die Ergebnisse von zusätzlichen Abstimmungen in 32 von 50 US-Bundesstaaten. In New Jersey, Arizona, South Dakota, Montana und Mississippi stimmten die Wahlberechtigten für eine Freigabe von Marijuana für medizinische oder Freizeitanwendung. Der als libertär bekannte Bundesstaat Oregon ging noch einen Schritt weiter und entkriminalisierte alle Drogen, ganz nach dem Vorbild von Portugal, wo eine ähnliche Gesetzesänderung zu einem starken Rückgang von Drogennutzung geführt hatte. Auch in Oregon kann der Besitz von Heroin, Methamphetamin, LSD, Oxycodon oder anderen „harten“ Drogen mit dem Bezahlen eines Ordnungsgeldes von 100 USD oder dem Besuch einer Beratungsstelle beglichen werden. Kriminelle Verfolgung von Drogenbesitz in kleinen Mengen findet nicht mehr statt. Damit bewegen sich die US of A weiter auf dem Weg zu einer gerechteren, gesundheitsorientierten Drogenpolitik. Ein Weg, den Deutschland schon längst per Bundesgesetz einschlagen sollte. pic stay regular cc0
Neulich im äusseren Orion-Arm
Ich finde, die anhaltende Pandemiesituation, also diese Zombie-Epidemie ohne Zombies, steigert das Bedürfnis nach Eskapismus ins Astronomische. Entsprechend hab ich mich in den letzten 7 Monaten von Eve Online (das aber letztlich nur im imperialen Massstab mit gigantischen Raumschlachten Sinn macht, also nicht für mich), Star Traders Frontiers (wie ein Boardgame auf PC und sehr, sehr unterhaltsam), Halcyon 6 (Pixelretrocharme und alberne Aliens), bis zurück zu Elite Dangerous gehangelt. Letzteres geniesse ich seit 3 Jahren wiederholt und in unterschiedlichen Rollen, einschliesslich mehrerer Rerolls und eines Zweit-Chars. „Neulich im äusseren Orion-Arm“ weiterlesen