Wir leben auf einem Planet der Mikroben

Wir sind nur zu Gast auf einem Planeten, der von Mikroben bewohnt wird. Viele davon kennen wir gar nicht. Initiiert von Chris Mason (Weill Cornell Medicine, New York, USA) legte ein internationales Forscherteam einen Bericht vor, der sich auf Tausende von Proben aus den öffentlichen Verkehrsmitteln (Beispielbild oben) in den Metropolen der Erde stützt. Wir wissen jetzt also, dass jede Stadt eine eigene, identifizierbare Bevölkerung von Bakterien und Viren hat; nur wenige kommen auf der ganzen Welt vor. Noch überraschender: Etwa 45% der gefundenen Einzeller und Viren ist bisher nicht bekannt. Wir leben also mitten unter Mikroben und wissen (fast) nichts darüber. Ab und zu kommt dann ein neuer Mikroorganismus dazu und löst eine Epidemie oder Pandemie aus. Es wäre also eine gute Idee, mehr über die zahlenmässig vorherrschenden Spezies zu wissen, nicht wahr? slashdot, cell (Originalstudie), „Tagged Subway Car“ by Wayan Vota is licensed under CC BY-NC-SA 2.0

Dry Cleaning: Post-Punk für die Post-Pandemie

Weil das zwar schon oft woanders zu lesen war, nur hier noch nicht: Dry Cleaning aus London sind die Art von Post-Punk, die wir grade brauchen. In der abklingenden Pandemie. Die aber noch mindestens bis Jahresende brauchen wird, bis sie wenigstens so leise geworden ist, dass sie im Hintergrundlärm der anderen Ganz- oder Beinahekatastrophen untergeht. Inzwischen können wir den entspannten vier Londonern (Londoner:innen) zuhören, die uns viel von dem zurückgeben, was (musikalisch) nach ’80 verloren gegangen war. Und den bemerkenswert emotional-dadaistischen Texten von Florence Shaw.

„Many years have passed but you’re still charming
Rose falling and exploding and you can’t save the world on your own
I guess“ (scratchcard lanyard)

Los Angeles: Öffentliche Bücherei verleiht Punk

Im aktuellen Asian Pacific American Heritage Month füllten The Linda Lindas die öffentliche Bücherei von Los Angeles mit frischem Punk. Klar, wozu hat man Büchereien denn sonst? So gesehen – das könnten wir hier auch haben, wenn Deutschland nicht so ein spiessiges Scheissland wäre. Nein, nicht vollständig. Nur grösstenteils. via boingboing

Ja, UFOs sind real. Aber unbekannt.

Wie gut, dass es Talkshows gibt, in welchen Musiker Fragen an Ex-US-Präsidenten stellen können. Wichtigste Frage überhaupt: Was ist mit den UFOs? Barack Obama gibt hier eine sehr klare Antwort: Ja, da sind Videos und Berichte von fliegenden Objekten, und wir wissen nicht, worum es sich dabei handelt, oder wie sie sich bewegen. Und ausserdem hat er zugegeben, dass er sich nach seinem Amtsantritt gleich mal erkundigt hätte, wo denn dieses Labor sei, wo man die Roswell-Aliens beobachten würde. So etwas gibt es aber nicht. UFOs schon. Im Juni, also bald, kommt übrigens der Bericht vom Pentagon zum Thema. via boingboing

Revolution: Elektromotor ohne Magnete

Elektromotoren haben gegenüber ihrer fossiltreibstoff-schluckenden Verwandtschaft eine Menge Vorteile, aber auch einen Nachteil: Sie benötigen Magnete, die wegen ihrer Stärke nur mit Hilfe von seltenen Erden hergestellt werden können. Neodym und andere seltene Mineralien werden daher unter realen Umweltschäden hauptsächlich in China abgebaut (wobei die Umweltschäden unbedeutend sind im Vergleich mit denen, die durch Erdölförderung und -verarbeitung entstehen). Nun hat der Stuttgarter Auto-teilezulieferer Mahle die Entwicklung eines magnet- und kontaktlosen Elektromotors vorgestellt.

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Negativ ist das neue positiv

Das gilt schon seit über einem Jahr. Für mich war es allerdings extrem positiv, dass der Schnell- und danach der PCR-Test negativ waren. Weil ich ne knappe Woche mit Fieber, Kopfschmerzen und ohne Kreislauf auf der Nase gelegen war, und dazu noch Geschmacks- und Geruchsveränderungen erlebte. Kaffee (eins meiner wichtigsten Lebensmittel) roch und schmeckte auf einmal wie Gülle aus dem Abfluss, vermischt mit Johannisbeersaft, und dieses Symptom gilt nun mal als corona-typisch. Nein, sagte der Arzt auf Nachfrage, das kann auch bei Grippe passieren. Aber liest man denn nicht überall, dass die „normale“ Grippe durch die Covid-Hygienemassnahmen praktisch ausgestorben sei? Ja, schon, aber ich bin Zeit meines Lebens ein so begeisterter Fan von Erkältungskrankheiten, dass ich es trotzdem schaffe, mir eine einzufangen. Diesmal sogar mit Geschmacksdings. Das gibt es also auch. Die Dame auf dem Pic oben (von Adina Voicu cc0) trägt übrigens eine Krone (Corona) aus Blumen, das ist der Zusammenhang, und ich kann die typischen Stachelbälle nicht mehr sehen. So wie ihr auch. Be well.