
Deutsche Historiker um Klaus-Dietmar Henke, Sprecher der „Unabhängigen Historikerkommission zur Erforschung der Geschichte des Bundesnachrichtendienstes 1945–1968“, haben gerade die deutsche Nachkriegsgeschichte umgeschrieben. Aus den inzwischen nicht mehr geheimen Akten des BND geht nämlich hervor, dass Konrad Adenauer, Leitfigur der deutschen konservativen Republik, den von Altnazis durchsetzten Auslandsgeheimdienst dazu benutzte, um die anderen Parteien auszuspähen und deren Schwächen und innere Konflikte gegen sie zu verwenden. Das ist ein klarer Verfassungsbruch, die Fachleute sprechen bereits von einem deutschen Watergate. Wir müssen uns also vom langjährigen Bundeskanzler distanzieren, und ebenso von seinen Gefolgsleuten und Nachfolgern. Diese Leute treten unsere Verfassung mit Füssen, um an der Macht zu bleiben. Die Konsequenzen dürfen nicht ausbleiben.
sueddeutsche, msn, guardian, pic Bundesarchiv, B 145 Bild-F019973-0017 / Gerhard Heisler / CC-BY-SA 3.0