
Bedingungsloses Grundeinkommen für Künstlerinnen und Künstler: Das Ministerium für Kultur (etc) der Republik Irland hat beschlossen, Geld in die Hand zu nehmen, um für 2000 kreative Leute aus allen künstlerischen Bereichen ein Grundeinkommen von 1300 Euro monatlich aufzustellen, davon 200 Berufsanfänger:innen.
Das Budget beträgt hier also 93 Millionen Euro für drei Jahre. Zusätzlich können Kreative den Antrag stellen, von der Einkommensteuer befreit zu werden, wenn diese Einnahmen aus künstlerischer Leistung stammen. Die Aufnahmebedingungen entsprechen im wesentlichen denen der deutschen Künstlersozialkasse. Die Teilnehmenden müssen lediglich ein Arbeitstagebuch führen und an ihr Ministerium schicken. Damit das Projekt wissenschaftlich relevanter wird, bekommt eine Vergleichsgruppe nur eine weit geringere Entschädigung für das Führen eines solchen Arbeitstagebuchs.
Nun sind 1300 Euro das monatliche Minimum, um in einem europäischen Land vernünftig leben zu können, und das Konzept Grundeinkommen ist in der Vergangenheit in mehreren Ländern erfolgreich getestet worden. Da Deutschland 17 mal so viele Einwohner hat wie Irland, würde ein solches Programm hierzulande 34.000 Teilnehmerinnen haben – die sich dann keine Sorgen um ihre Existenz mehr machen müssen und mit ihrer künstlerischen Leistung die Gesamtgesellschaft bereichern. Tatsächlich lässt sich der Wert künstlerischer Tätigkeit für die Allgemeinheit nicht wirklich in einem marktwirtschaftlichen Rahmen abbilden. Eine moderne Gesellschaft muss daher Wege finden, um ihre Kultur und ihre Kreativen am Leben zu halten. Irland tut dazu einen ersten Schritt. Wenn wir das in Deutschland auch haben wollen, müssen wir uns gemeinsam dafür einsetzen. medien: rte, irish times, metafilter, pic Albrecht Fietz cc0
Interesant. Danke. Da werd‘ ich nach Irland ziehen – oder hat ds Programm ne Altersgrenze?
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