Das eigentliche Problem mit Dämonen

Wie aus einem von Ali Karjoo-Ravary, Kulturwissenschaftler und Juniorprofessor für Islamforschung an der Bucknell University in Lewisburg, Pennsylvania wiederveröffentlichten Fachbuch aus dem frühen 20sten Jahrhundert hervorgeht, kommen Dämonen nachts ins Schlafzimmer der Sterblichen geschlichen und lecken an deren Füssen. Ausserdem, so beschreibt der Begleittext, sei es ein Segen, dass Menschen die Dämonen normalerweise gar nicht sehen können, was angesichts der vielen Abbildungen des Buchs durchaus schlüssig wirkt. Diese Dämonengeschichte klingt jetzt zunächst mal lustig, ist aber auch darüber hinaus erwähnenswert, weil der kulturwissenschaftliche Blick ins historische Persien eben viel ungehinderter die Schwachstellen der menschlichen Psyche enthüllt. Heute glauben Menschen dann eher daran, dass die Impfung gegen Covid-19 gefährlicher sei als die Krankheit selbst, dass es schon immer warme und kalte Jahre gegeben hätte (und keine heranrollende Klimakatastrophe) oder dass eine irgendwie zionistische Weltelite die (weisse, christliche) Bevölkerung der Industrieländer durch muslimische Einwanderer ersetzen will. Also Dinge, die bei direktem Anschauen mindestens genauso bizarr wirken wie der oben abgebildete Dämon mit dem Zehenfetisch. via publicdomainreview

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