China führt in der Forschung

Der Wohlstand in der westlichen Welt, an welchem auch normale Leute wie wir geringfügig teilhaben, beruht nicht nur auf militärischer Überlegenheit, sondern auch auf dem wissenschaftlichen und technischen Vorsprung gegenüber der restlichen Welt. Bisher. Allerdings hat das Australian Strategic Policy Institute jetzt eine Studie vorgestellt, die zeigt, dass China in 37 von 44 untersuchten Hochtechnologiefeldern vorne liegt. Auch, weil in manchen dieser Bereiche die 10 führenden Forschungsinstitute in China stehen. Von dort stammen auch neunmal so viele wichtige Veröffentlichungen wie im jeweils zweitplatzierten Land, hier zumeist die USA. Die Folge seien kommende Monopole Chinas in zahlreichen Hightech-Industrien. Das ASPI schlägt daher vor, in allen westlichen Staaten unabhängige Forschungsstiftungen einzurichten, die 0,5 bis 0,7 Prozent des Bruttonationaleinkommens erhalten. Für Deutschland mit einem BNE würde das 28 Milliarden Euro betragen. Das ist ungefähr halb so viel, wie jährlich für nicht funktionierende Panzer aufgestellt wird. Vielleicht wäre das Geld für Forschung besser ausgegeben. via guardian, pic edward jenner cc nc

Ein glückliches neues Jahr des Hasen!

Euch allen ein glückliches und fröhliches neues Jahr! Seit heute wird in China das Neujahrsfest gefeiert, für das kommende Jahr des Hasen. Wir hoffen natürlich alle, dass der Tierkreis-Hase uns Glück und gute Laune mitbringt. Das gestern abgelaufene Jahr des Tigers hat das ja nur so teilweise hingekriegt. Ja, natürlich ist das ein bischen schwierig, ein fröhliches chinesisches Fest mitzufeiern, wo doch das alte Kulturland heute so eine verdammte Diktatur ist. Oder eben ein Kaiserreich. Aber halt. Es gibt ja noch ein anderes China. Mit Demokratie. Und Verfassungsrecht. Nämlich Taiwan. Was für ein Glück. Dann also chūn jiē kuài lè. Oder kung hei fat choi.

das hübsche Pic ist von Coshi Dragonite

Covid und Diktaturen

Frau Wang (siehe Bild) kam eigentlich auf Einladung eines Verehrers, der sie mit seinen Kochkünsten beeindrucken wollte, nach Zhengzhou (etwa 700km südlich von Bejing). Unglücklicherweise ereignete sich in der Stadt kurz nach ihrer Ankunft ein Covid-19-Ausbruch, so dass die Behörden einen sofortigen Lockdown anordneten; niemand durfte mehr das Haus verlassen. Frau Wang berichtete daher eine Woche lang über das chinesische Social Network Weibo über die eingeengte Situation, den unkommunikativen Bewerber und seine mittelmässigen Kochkünste. Eine romantische Entwicklung blieb berichtetermassen aus. Ich finde, das ist ein schönes Beispiel für den Umgang mit Covid und Diktaturen in Diktaturen. Vor allem, weil so ungefähr alle ein bis zwei Wochen eine Menschenmenge mit lauter, geschmacksbefreiter Musik-untermalung und ebenso lauten, aber von keinerlei Politikwissen getragenen Rufen nach Freiheit und Demokratie vorbeizieht. Leute, möchte ich ausrufen, Leute, was wollt ihr denn? Nicht zum Impfen gehen, keine Maske tragen, keinen Abstand halten, shoppen und feiern, bis buchstäblich der Arzt kommt und das dann als Freiheit und Demokratie bezeichnen? Wisst ihr was, wenn es euch hier nicht passt, dann geht doch „rüber“. Nach China. Da warten sie nur so auf euch, ihr Wohlstandsopfer. Danke nochmal an Frau Wang für die Klarstellung. bbc, straits times, guardian

Selbstfahrende Autos waren gestern

Danke, dass ihr auch da wart, selbstfahrende Autos, aber Zhi Hui Jun hat ein selbstfahrendes, selbst balancierendes, selbst steuerndes Fahrrad gebaut, dem man auch mal ne Einkaufstasche dranhängen kann, ohne dass es umfällt. Und das ist einfach viel cooler als langweilige selbstfahrende Autos. via gizmodo

Ein Glückliches Neues Jahr Der Ratte

Hurra! Heute beginnt im chinesischen Mondkalender das Jahr der Ratte. Und noch dazu im Element Metall. Meine Geburtskonstellation: Ich bin im Jahr der Ratte und des Metalls, im Monat der Ratte und zur Stunde des Metalls geboren. No shit. Das bedeutet doch etwas! Das ist doch ein Zeichen des Himmels! Glück, Erfolg, Weisheit, you name it. Winziges Problem: Ratten, besonders zweifache Ratten und am meisten zweifache Metallratten gelten als besonders kritisch und schonungslos im Denken. Ja. Kann ich so bestätigen. Ich glaube gar nichts. Typisch Ratte eben. Euch allen ein herzliches Willkommen im Jahr meiner Geburtskonstellation, Glück, Wohlstand und Weisheit jeder und jedem einzelnen von euch!

Warum es weiter ZTE Telefone gibt

ZTE ist eine dieser vielen chinesischen Billigsmartphone-Marken. Ich hatte mal ein wirklich billiges, kleines Telefon von diesem Hersteller, mit Linux drauf und ohne weiteren Schnickschnack, das leider nur drei Jahre hielt. Aber das nur am Rande. Unlängst verdächtigte die USA verschiedene chinesische Telefon und Equip­ment­hersteller der Spionage und Verbot den verkauf von Produkten dieser Unternehmen. Darunter auch ZTE, die daraufhin ankündigten, ihren Laden zu schliessen. „Warum es weiter ZTE Telefone gibt“ weiterlesen

Tiangong-1 stürzt auf die Erde, am Wochenende

Am kommenden Wochenende wird die chinesischen Raumstation Tiangong-1 auf die Erde fallen. Tja. Ab Freitag ist damit zu rechnen, dass sie in Richtung Erd­ober­fläche abbiegt, nachdem die derzeit noch kreisende Station von den obersten Ausläufern der Atmosphäre ausreichend abgebremst wurde. Glücklicherweise ist die seit 2011 betriebene Krone der chinesischen Weltraumforschung nur 8,5 Tonnen schwer und nicht annähernd so gross wie die Internationale Raumstation ISS. „Tiangong-1 stürzt auf die Erde, am Wochenende“ weiterlesen

Blackwater-US-Söldner für China

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Wie das US-Newsportal Buzzfeed von Personen, die mit der Sache vertraut sind, erfahren konnte, baut Eric Prince, der Gründer der US-Söldnerfirma Blackwater (Xen, Academi, Constellis) und Bruder der amtierenden, legasthenischen US-Bildungs­ministerin Betsy DeVos in China zwei Trainingscamps nach bewährtem Muster auf. Dort sollen Ex-Rotarmisten für globale Einsätze gemäss der Interessen chine­sischer Konzerne und Staatsorgane geschult werden. „Blackwater-US-Söldner für China“ weiterlesen

Apple und der Penis: Lost in translation

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Ein bischen Schadenfreude kommt immer gut: Das neue iPhone 7 wird natürlich auch in China angeboten. Die Chinesen im südlichen Teil des Industriegürtels, um Hongkong und Guangzhou (Kanton), sprechen den kantonesischen Dialekt. Das Wort für „7“ ist „tsat“, das in der Umgangssprache dieser Region (die mehr Einwohner hat als Deutschland) auch „Penis“ bedeutet. Oder „blöd“, wie in „uncool“. Deswegen lesen dort alle die Apple-Werbekampagne „this is 7“ als „Das ist Penis“ oder „Das ist uncool“. Da hatten die globalen Werbestrategen des führenden Elektrokonzerns wohl grade einen kurzfristigen Koks-Engpass, oder? sfist

Wie Profis Fahrräder klauen

In diesem Überwachungsvideo sehen wir einen professionellen Fahrraddieb im zentralchinesischen Changsha, der einen Baum absägt, um das solchermassen befreite Fahrrad mit Hilfe seines Motorrads weg zu bringen. Erstens: Ein Baum, als Diebstahlsicherung für ein Fahrrad. Zweitens: Den Baum fällen, ohne dass es jemanden kümmert. Drittens: Ein nutzloses Überwachungsvideo einer nutzlosen Videoüberwachungskamera. via arbroath

Copyright ist Diebstahl. Heute: Bill Gates und das Tian’anmen-Massaker

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Bill Gates, Sohn aus wohlhabendem Haus und reich geworden durch die Lizenzierung einer Betriebssystem-Raubkopie an den damals wichtigsten PC-Hersteller, kaufte seit 1989 mit seinen überzähligen Miliarden die „Rechte“ an Bildern, um sie dann digital vermarkten zu können. Daraus wurde eine der grössten Fotoagenturen der Erde, Corbis. Diese Firma verkaufte Gates vor einer Woche (22.1.16) an die Visual China Group in Bejing für eine ungenannte Summe. Zum „Portfolio“ von Corbis gehört (unter vielen anderen) auch das weltbekannte Bild vom Tian’anmen-Massaker, dem gewaltsamen Niederschlagen von Demonstrationen gegen die chinesischer Diktatur, mit mehreren tausend Toten im Jahr 1989, vom Fotografen Jeff Widener. „Copyright ist Diebstahl. Heute: Bill Gates und das Tian’anmen-Massaker“ weiterlesen

Abschiedsgeschenketrend Bauchfettseife

Xiao Xiao

Xiao Xiao aus dem zentralchinesischen Zhengzhou hat nach der Trennung – ihr Ex-Freund hatte sie verlassen weil sie angeblich zu fett war – ein passendes Abschiedsgeschenkl erfunden: Sie schrieb ihm Grüsse zum Frühlingsfest und teilte ihm mit, sie habe nach der Trennung eine Fettabsaugung vornehmen und aus ihrem Körperfett eine Seife herstellen lassen. Diese hab sie seiner Mutter geschenkt. Doch. Sehr kreativ. lostateminor, peoplesdaily