Die US-Hiphop-Artistin Qveen Herby schlüpft in diesem Song in die Rolles eines „Sugar Babes“, also einer jungen Frau, die ihre Attraktivitäten für sehr viel Geld an einen einzigen Mann verkauft. Also gleichzeitig eine Form von Prostitution und eine Form weiblicher Selbstbestimmung – schliesslich hat sie in dieser Rolle deutlich mehr Kontrolle über sich selbst als etwa in einer wirtschaftlich begründete Ehe. Diese Selbstbestimmung führt Herby auch im real life durch: Sie veröffentlicht ihre Songs ohne Label oder Verlag, ist also völig independent. Ich denke, so funktionieren role models heute: „the bitches wanna judge me, but i don’t care“.
feminismus
Ist Tontechnik Männersache?
Männer sind Männer, Frauen sind Frauen, und mit Musik oder Tontechnik hat das zunächst mal herzlich wenig zu tun (Dass „Männer“ und „Frauen“ hier nur die beiden häufigsten Identitäten dastellen, können wir ein andermal diskutieren). Wie 11k2-Fans wissen, mag ich Musik, Tontechnik und Gerechtigkeit – auf das Video des Musikers, Produzenten und Youtubers Benn Jordan bin ich durch Zufall gestossen, als ich mich durch seinen Kanal hangelte. Ja wirklich, ich arbeite seit vielen, vielen Jahren im Pro Audio, und habe nur in Berlin und Zürich weibliche Audio Engineers kennengelernt, und auch dort nur einzelne. Hier im süddeutschen Prosperitätsgürtel kenne ich gar keine. Warum?
Was sagt der Koran wirklich über den Hijab?
Samina Ali wurde in Indien geboren und lebt heute in den USA. Die Autorin wurde bekannt als Aktivistin im islamischen Feminismus. Für viele von uns, die sehr an das Patriarchat gewöhnt sind und die Ausflüchte verinnerlicht haben, Unterdrückung von Frauen sei eine Sache von Religionen und nicht von Männern, ist „islamischer Feminismus“ ein unverständlicher Begriff. Richtig: „christlicher Feminismus“ wäre genau so unverständlich, weil wir im Grunde Feminismus oder Gleichstellung und Gleichberechtigung als zivilisatorische Errungenschaft des „Westens“ ansehen. Und das ist wiederum altes koloniales Denken, von dem wir uns dringend befreien müssen. Frau Ali erklärt hier in knapp 18 Minuten, was wirklich im Koran steht, was es mit Bekleidung und Verschleierung auf sich hat, und was das Patriarchat (also einige wenige maskulinistische Extremisten und ihre vielen Mitläufer) daraus gemacht haben. Meinen Respekt: So deutlich bekommt man das selten erklärt. Eins noch: Nachdem wir das erklärt bekommen haben, ist es unsere gesellschaftliche Aufgabe, gegen die Männlichkeitsfundamentalisten aufzustehen und Position gegen das Patriarchat zu beziehen. Überall dort, wo wir es antreffen.
Warum Männer früher sterben
Statistisch gesehen haben Männer auf der ganzen Welt eine geringere Lebenserwartung als Frauen. Woran kann das nur liegen? Reddit-Citizen u/draypresct hat sich die Mühe gemacht, die Unfallstatistiken seines Heimatlandes, den US of A, in eine anschauliche kleine Grafik umzusetzen. Wir sehen mit Erstaunen, dass tödliche Unfälle unter Kindern geschlechtsneutral sind, während männliche Teenager zunehmend öfter plötzlich zu Tode kommen, und die volle Mortilität im Unfallsektor erst Mitte 20 erreicht wird. Dann verunglücken Männer etwa drei mal so oft final als Frauen. Was passiert hier? Werden Männer mit zunehmendem Alter einfach blöder und laufen im Tran öfter vor den Bus? „Warum Männer früher sterben“ weiterlesen
Ron Perlman benimmt sich wie ein ganzer Mann
Gestern twitterte der US-Charakterdarsteller Ron Perlman: „Hab ich schon mal die Geschichte erzählt, als Harvey Weinstein unbedingt wollte, dass ich auf einer Wohltätigkeitsveranstaltung seine Hand schüttle, also ging ich vorher aufs Klo und pisste mir voll über meine Hand, und ging dann geradewegs zu ihm?“ via jezebel
Winterplanet als TV-Serie
Das klingt aufregend: Der SciFi „The Left Hand of Darkness“ von Ursula K. Le Guin, im Deutschen veröffentlicht als „Winterplanet“ und „Die linke Hand der Dunkelheit“, wird von der Produktionsfirma Critical Content für eine TV-Verfilmung vorbereitet. Die Autorin ist als consulting producer verpflichtet. Damit könnte eines der Standardwerke des feministischen SciFi zum ersten Mal auf den Bildschirm kommen. Le Guin gelang es mit dem Kunstgriff, einen Planeten zu erfinden, dessen Bewohner nicht eindeutig einem Geschlecht angehören, sondern je nach Situation männlich oder weiblich werden, die Rolle der Geschlechter auf eine Weise zu diskutieren, die vorher und nachher nur selten gelungen ist. Ja, das heisst auch, ich finde, dass ihr alle dieses Buch lesen solltet. via io9
Mona Haydar: Hijabi
Verdammt, ist das cool. Da würde ich glatt zum Konvertiten werden. Wenn ich irgendwas mit Religion anfangen könnte. Abgesehen davon ist das Statement der Syrerin Mona Haydar grossartig. Und lasst mich mit der Hijab-Debatte in Frieden. Sollen die Mädels doch anziehen, was sie wollen. „Mona Haydar: Hijabi“ weiterlesen
Normal oder Sexist
Maisie Williams ist nicht nur eine grossartige Schauspielerin, wie man in Game of Thrones, Doctor Who und anderswo sehen kann, sondern hat ganz offenbar auch klar mehr in der Birne als der Durchschnitt. Sie sagte in einem Interview mit dem Entertainmant Weekly: „Ich glaube, dass wir aufhören sollten, Feministen ‚feministisch‘ zu nennen und lieber damit anfangen sollten, die Leute, die nicht feministisch sind, sexistisch zu nennen — die anderen sind einfach Menschen. Entweder bist du normal oder du bist ein Sexist.“ Da hat sie recht. via i-d, pic Gage Skidmore cc by sa
Metalbands und der korrekte Umgang mit Maskulinismus
Die kanadische Stadt Fredericton, nicht weit von der Atlantikküste gelegen, ist um eine Metalband ärmer. Und zwar weil der Sänger von Siegebreaker, Dale Lyons, Ende März auf Facebook einen längeren Rant über „modernen Feminismus“ veröffentlichte, einschliesslich der Zusammenfassung, dieser sei das „Krebsgeschwür der Menschheit“ (“The Cancer of Mankind”), wobei Dale in einem Erklärtext ausführt, dass er mit „mankind“ explizit die männliche Hälfte unserer Spezies meint. Unmittelbare Folge: „Metalbands und der korrekte Umgang mit Maskulinismus“ weiterlesen
Studie: Porn fördert Emanzipation
Eine Auswertung von 28.000 Befragungen von US-Amerikanern zwischen 1975 und 2011 durch die kanadische Western University ergab, dass Porn-Nutzer keineswegs zu einem negativen Frauenbild neigen. Im Gegenteil: Sowohl Männer als auch Frauen, die sich als Porn-Nutzer identifizierten, äusserten progressivere Ansichten zu Abtreibung und Frauen in professionellen Karrieren und politischen Positionen als der Bevölkerungsdurchschnitt. Die Befürchtung einiger extremer Feministinnen, das Nutzen von Pornografie würde Menschen zu einer abwertenden Haltung gegenüber Frauen bewegen, bestätigte sich nicht. tandfonline via alternet
Köln, die Silvesternacht und der Sexismus der Anderen
Zuerst die Fakten: In der Silvesternacht sind auf dem Kölner Bahnhofsvorplatz und im Bahnhof selbst mehrere Frauen belästigt, begrabscht und bestohlen wurden. Es liegen 60 Anzeigen vor, davon eine wegen Vergewaltigung, die Polizei spricht von bekannten kriminellen Verdächtigen und einem geläufigen „Antanztrick“, bei dem Frauen bewusst sexuell belästigt werden, um sie gleichzeitig ausrauben zu können. „Köln, die Silvesternacht und der Sexismus der Anderen“ weiterlesen
Online-Dating-Apps mit Filter gegen beknacktes Benehmen
Bumble, Siren, Wyldfire, The Grade, The Catch, The League, Happn, Datch sind Smartphone-Apps für das Kennenlernen. So wie Tinder. Spätere Heirat nicht ausgeschlossen. Ist aber selten. Ausgesprochen oft allerdings kommt es in der subjektiven Anonymität des mobilen Internet zu klaren Fällen von Scheisshausbenehmen – und eigentlich immer in einer Richtung: „Online-Dating-Apps mit Filter gegen beknacktes Benehmen“ weiterlesen
Gläubige aller Religionen: Finger weg von der Muschi fremder Frauen!
Die in Ägypten geborene US-Journalistin Mona Eltahawy anwortete in einem Interview des britischen Guardian anlässlich ihrer bevorstehenden Buchveröffentlichung „Headscarves and Hymens: Why the Middle East Needs a Sexual Revolution“ auf die Frage, ob alle Religionen frauenfeindlich seien: „Mehr oder weniger ja. Alle Religionen, wenn man sie aufs Wesentliche reduziert, drehen sich um die Kontrolle weiblicher Sexualität“. Das ist tatsächlich nicht von der Hand zu weisen, bei keiner der grossen Religionen. Und weiter erklärt sie: „Gläubige aller Religionen: Finger weg von der Muschi fremder Frauen!“ weiterlesen
10 Stunden auf New Yorks Strassen
Ihr alle habt das „10 Hours of Walking in NYC as a Woman“ Video gesehen (unten), das sehr plakativ illustriert, wieviele Idioten es gibt, die sich, in einfachen Worten, nicht für 10 Cent benehmen können. Noch drastischer wird das allerdings, wenn man sich dazu die Parodie oben ansieht. Echt, Comedymagazine sind der neue Journalismus. „10 Stunden auf New Yorks Strassen“ weiterlesen
Kleine Prinzessinnen erzählen die fucking Wahrheit
Omann. Feminismus kann so fucking unterhaltsam sein. fckh8
Chatbots gegen Genderterroristen: Eliza R. Barr
Die Singularität findet zu unserer Überraschung also zuerst auf Twitter statt. Wie? Als die US-Kulturwissenschaftlerin Anita Sarkeezian, derzeit zentrales Hassobjekt einer nominal männlichen Untergruppe der Gaming-Community mit besonders schwach entwickelter persönlicher Reife und sexueller Identität, zu Anfang dieser Woche an der Utah State University einen Vortrag halten wollte, kam es prompt zu Terrordrohungen. Ein besonders eifriger Gamergate-Vertreter kündigte an, mit mehreren automatischen und semi-automatischen Waffen aufzumarschieren und Anita zu ermorden, dazu noch weitere Feministinnen auf dem Uni Campus. „Chatbots gegen Genderterroristen: Eliza R. Barr“ weiterlesen
Chiphersteller Intel jetzt gegen Gleichstellung von Frauen
Intel-Firmensprecher Bill Calder bestätigte gegenüber dem Techblog re-code, dass der führende Prozessorhersteller eine Anzeigenkampagne im Gaming-Industrie-Magazin Gamasutra cancelte, weil chauvinistisch orientierte Bro-Gamer sich ausführlich über die Berichterstattung zu Themen wie Gamergate und Feminismus beklagt hatten. Klar, weil sich ein paar reaktionär gebriefte Teenager ausjammern, stellt ihr euch auf die Seite der Schnullerbacken, die glauben, das wahre Gaming gegen böse Feministinnen verteidigen zu müssen. „Chiphersteller Intel jetzt gegen Gleichstellung von Frauen“ weiterlesen
Enthüllt: Feminismus, eine geheime Illuminati-Weltverschwörung
Seit am letzten Sonntag die US-Sängerin Beyonce auf der Bühne des MTV Video Music Awards vor dem monumental projizierten Wort „Feminist“ posierte, ist den US-Truthern (also selbsterklärten Patrioten mit besonders viel Freizeit) klar: Dies ist eine Weltverschwörung der Illuminati. „Enthüllt: Feminismus, eine geheime Illuminati-Weltverschwörung“ weiterlesen
Reverse-Sexism-Comic der Woche
Matt Lubchanskyhat das exzellent formuliert. Hier die ganze Story: „Reverse-Sexism-Comic der Woche“ weiterlesen
Die Piratenpartei, der Feminismus und das Messias-Problem
Niemand hätte erwartet, dass eine Partei mit einem so pittoresken Namen binnen fünf Jahren in den deutschen Parlamenten sitzen würde. Das bedeutet wohl, dass der entsprechende Bedarf vorhanden war, nachdem sowohl Grüne als auch Linke als progressive Hoffnungsträger versagt hatten. „Die Piratenpartei, der Feminismus und das Messias-Problem“ weiterlesen
Sexismusdiskussionen im Interweb, als Comic
Gabby hat da einen netten Comic über weibliches und männliches Selbstverständnis, Diskussionskultur und darüber, was Sexismus subjektiv bedeutet. Mit Katzenbildern. „Sexismusdiskussionen im Interweb, als Comic“ weiterlesen
Kein Bikinizwang in Malmö
Anscheinend ist die Bekleidungsindustrie weniger mächtig, oder auch nur weniger korrupt als die Musik- und Filmindustrie, jedenfalls entschied die schwedische Stadt Malmö (oder ihr Sport- und „Kein Bikinizwang in Malmö“ weiterlesen