Wie man unentdeckt 17 Milliarden Euro an seine reichen Freunde verschenkt

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Vor dem aktuellen Untersuchungsausschuss des Bundestags zum grössten Steuer­skandal der Nachkriegsgeschichte verlässt sich der (Noch-)Bundesfinanzminister Schäuble auf die wichtigste Fähigkeit eines Politikers, nämlich im Angesicht von Zahlen und Fakten unbeirrbar darauf zu verweisen, dass es ja alles ganz anders wäre. Der von ihm so beharrlich ignorierte Trick mit dem Dividentag („Cum-Ex“) hat uns bisher 12 Milliarden gekostet. „Wie man unentdeckt 17 Milliarden Euro an seine reichen Freunde verschenkt“ weiterlesen

Schiffskrise lässt deutsche Banken untergehen

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Die aktuelle Krise der globalen Frachtschiffahrt, vor allem durch ungeregeltes Überangebot augelöst, hat nicht nur zur Insolvenz der grössten südkoreanischen und weltweit siebtgrössten Reederei Hanjin geführt, sondern auch zu einer versteckten Finanzkrise von transnationaler Grössenordnung. Während die ebenfalls durch Spekulationen herbeigeführte Staatsfinanzkrise Griechenlands einen Schuldenberg von rund 300 Milliarden Euro auftürmte, wird aktuell von 350 bis 400 Milliarden nicht einlösbarer Kredite an Schiffahrtsunternehmen gerechnet. Davon betrifft deutsche Banken ein Anteil von 90-100 Milliarden. Diese Spekulations­verluste kann man diesmal allerdings keinen Randnationen aufbürden, hier werden sich die Chefetagen der Grossbanken neue kreative Lösungen einfallen lassen müssen. Irgendwas mit negativen Zinsen womöglich. Oder Bankrott mit Management-Buyout. via gcaptain, pic hummelhummel cc by sa

Die Griechenland-Eurozone-Krise aus US-Sicht

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Während die deutsche Presse (vom linken Rand mal abgesehen) noch verständnislos Richtung Athen starrt („Wie können die nur NEIN sagen? Wir sind doch die Guten“!“), analysiert die US-Presse schonungslos das Geschehen. In Kurzform: Die Deutsche Bundesregierung (als Zentralbüro der Eurozone) hat Griechenland an die Wand gefahren, um selber heil aus der Suprime-Finanzkrise rauszukommen. „Die Griechenland-Eurozone-Krise aus US-Sicht“ weiterlesen

Griechenland und die Finanzkrise

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Weil heute so ein episch wichtiger Tag ist, weitere Hintergrundinfos. Der Politologe Frederic Heine hat für die Telepolis eine so umfassende Analyse des Finanzcoups gegen Griechenland abgeliefert, wie ich es selbst nicht könnte. Lest seinen Artikel, um die Zusammenhänge zu verstehen: Wie man eine Finanzkrise auf die Bevölkerung eines gebeutelten Landes abwälzt. pic @alexis_onfire

Die griechische Finanzkrise, in einer Minute erklärt

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Al-Jazeera-Journalist Kamahl Santamaria erklärt sehr anschaulich innerhalb einer Minute, wie Griechenland von einer Wachstumsökonomie an den Rand des Staatsbanrotts geriet: Als es wirtschaftlich gut lief, kaufte die damals konservative Regierung Berge von Militärgütern ein (nicht zuletzt von Deutschland), besänftigte Arbeiter und Mittelschicht mit einem soliden Sozialsystem und die Reichen mit besonders nachlässigen Steuerprüfungen. Nach der Finanzkrise war damit Schluss und das Land konnte keine Kredite auf den Finanzmärkten aufnehmen (schlechtes Rating). Also Eurozone und IWF, die mit Austeritäts-Bedingungen verknüpft waren, so dass die Inlandswirtschaft vollends auf Grund lief. aljazeera

Wie man die Rente einer ganzen Generation stiehlt

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Der Rolling Stone, früher ein Musik-, heute eines der letzten ernstzunehmenden US-Nachrichtenmagazine, beschreibt ausführlich, wie in den USA die Rentenkassen der öffentlichen Angestellten von den selben Leuten geplündert werden, die zuvor für die Finanzkrisen der jüngeren Vergangenheit verantwortlich waren. Rentenfonds, die bereits durch gewagte Fehlspekulationen geschwächt sind, werden jetzt umdirigiert, weg von den Leistungsberechtigten und hin zu neuen Spekulationen der Finanzhaie. Begründungsszenario: „Wie man die Rente einer ganzen Generation stiehlt“ weiterlesen

Griechenland: Retten durch Boykott?

Vasilis lebt in der griechischen Hafenstadt Piräus und ist zur Griechenland-Finanzkrise anderer Meinung als die deutsche Mainstreampresse. Auf den Facebookseiten von Wikileaks und OccupyGreece findet sich seine ausführliche Gegendarstellung zum Streitthema. „Griechenland: Retten durch Boykott?“ weiterlesen

Wo die Finanzkrise wirklich herkommt

James Theckston war regionaler Vizepräsident bei der Chase Home Finance für das südliche Florida. Sein Arbeitgeber, die JPMorgan Chase & Co, erhielt etwa 25 Milliarden US-Dollar Hilfe (“bailout”) von der US-Regierung und übernahm nach Ausbruch der Subprime-Krise die Finanzunternehmen Bear Stearns, Washington Mutual und Cazenove. Anlässlich der OccupyWallstreet-Demonstationen in New York spendete JPMorgan kürzlich 4,6 Millionen US-Dollar an die New York City Police Foundation. James, ehemals “sales manager of the year”, ist allerdings nicht der typische Bankmanager: „Wo die Finanzkrise wirklich herkommt“ weiterlesen

Gleitmittel und Sexspielzeug boomen in der Krise

Marktdaten von 2009 zeigen, dass im Rahmen der „Finanzkrise“ der Verkauf von Gleitmitteln und Sexspielzeug boomte. In früheren Wirtschaftsflauten war ein gesteigerter Umsatz mit Lippenstift verzeichnet worden. Das trat diesmal nicht auf, dafür wuchs die Marktbedeutung der persönlichen „Gleitmittel und Sexspielzeug boomen in der Krise“ weiterlesen

Investieren auch Sie in aussichtsreiche Schadensersatzklagen!

Spekulationen mit Immobilien-Hypotheken-Verträgen waren gestern. Heute investieren Wall Street Broker in aussichtsreiche Prozesse und erhalten einen Anteil am hoffentlich märchenhaften Gewinn. So erhielten Fianzmanager einen Anteil von 11 Millionen US-Dollar aus den insgesamt 712,5 Millionen Schadensersatz, die an Arbeiter auf dem Ruinenfeld des 2001 gesprengten World Trade Center bezahl worden war; viele davon erkrankten anschliessend wegen Kontamination durch Asbest und andere giftige Stoffe. „Investieren auch Sie in aussichtsreiche Schadensersatzklagen!“ weiterlesen

Unternehmensprofite vs. Arbeitsplätze

Die Grafik stammt aus den USA, vom Economic Policy Institute, nach Zahlen des Bureau of Economic Analysis im US-Wirtschaftsministerium: Die Krise ist vorbei, Unternehmensprofite sind höher als je zuvor, und etwa die Hälfte höher als zu Zeiten der „Finanzkrise“. Arbeitsplätze dagegen gibt es weniger als je zuvor. In Deutschland gibt sich die Regierung (incl. Ministerien) weniger transparent, aber die Verhältnisse sind die selben. Fazit: Ich will nie wieder was von Arbeitsplätzen hören, schon gar nicht im Zusammenhang mit Konjunktur oder Steuererleichterungen. (via good) (pic > grösser)

Finanzkrise wurde durch Drogengewinne beendet

Antonio Maria Costa, Chef des UN Office on Drugs and Crime, hat nach eigenen Angaben Dokumente gesehen, wonach im Zuge der Finanzkrise bis zu 240 Milliarden Euro aus illegalen Drogengeschäften auf ganz normale Banken gewandert wären. Sämliche Kontrollorgane hätten sämtliche Augen zugedrückt, so dass diese Gewinne jetzt Teil des Wirtschaftskreislaufs sind. Ein Sprecher der British Bankers‘ Association hat die Aussagen Costas bereits öffentlich bestritten. (via guardian)