Warum wir niemals Kernfusionskraftwerke haben werden

Kernfusion löst alle Probleme, Energie im Überfluss ohne Nachteile, erst kürzlich wurden in den USA bedeutende Fortschritte gemacht, die Zukunft steht vor der Tür… sagen die Fans der Kernfusion. Maury Markowitz ist Physiker, lebt in Toronto, Kanada, und betreibt in seiner Freizeit das WordPress Blog Energy Matters, in dem er sich mit Fragen der Energiewende beschäftigt. Oder besser gesagt, in dem er alles nachrechnet, was mit Energie zu tun hat. Zum Beispiel mit der Kernfusion. Die wir nie bekommen werden, wie er uns vorrechnet, und zwar aus wirtschaftlichen Gründen. Aus volkswirtschaftlichen Gründen, weil Sonne, Wind und andere Formen regenerativer Energie extrem viel billiger sind. Heute schon, in 20 Jahren noch mehr. Und aus betriebswirtschaftlichen Gründen, weil der Bau eines Fusionskraftwerks so teuer wäre, dass keine Bank die Finanzierung übernähme. Und kein Unternehmen einen solchen Gigakredit tragen könnte. Etwas ähnliches passiert gerade mit den angeblich so sauberen Kernspaltungsreaktoren, auch die sind im Verhältnis zu regenerativer Energie inzwischen zu teuer. Das sind die harten Zahlen. Warum haben wir dann noch nicht alles mit PV und Windräder vollgestellt? Weil die fossilen Energieträger im Moment für privatwirtschaftliche Unternehmen zu lukrativ sind. Aber lest Maurys Ausführungen selber: Why fusion will never happen. Via mefi, das pic ist vom livermore labor und pd

Warum wir die CO2-Steuer brauchen, wie in anderen Ländern

Wir messen inzwischen CO2-Werte in der Atmosphäre, die höher sind als jemals in der Geschichte unserer Spezies (grosszügig gerechnet 3 Millionen Jahre). Ja, natürlich hatten wir schon mehr CO2 als derzeit, aber damals lag der Meeresspiegel auch 25 Meter höher. Also keine Hafenstädte und Küstengebiete, wie wie sie heute kennen. Deswegen wäre es eine gute Idee, weniger CO2 zu produzieren. Was wir aber nicht tun werden, so global, wenn es weiter so billig ist. Also her mit der CO2-Steuer. Ja, aber, belastet das nicht die kleinen Leute, treibt das nicht jedermann und seine Oma in den Ruin? Nein. In der Schweiz wird das seit Jahren erfolgreich praktiziert, in mehreren kanadischen Bundesstaaten auch. Und zwar so, dass auf Benzin eine zusätzliche Stewuer erhoben wird und die Einnahmen pauschal an Haushalte wieder ausgezahlt werden. Egal, wieviel CO2 dieser abgibt. Was natürlich Leute belohnt, die mit dem Fahrrad oder ÖPNV unterwegs sind, und andere, die auf das Auto angewiesen sind, nicht zusätzlich belastet. Sondern nur Leute, die wirklich viel herumfahren, täglich fliegen, oder Zement herstellen. Ok, dann brauchen wir das jetzt auch. Oben das passende John Oliver Vid, via kottke.

Kanada legalisiert Cannabis, in einem Jahr

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In einer Rede vor der Hauptversammlung der Vereinten Nationen am gestrigen Mittwoch kündigte die kanadische Gesundheitsministerin Dr. Jane Philpott an, dass Kanada in einem Jahr Cannabis legalisieren werde. Um, wie sie ausführte, die Jugend zu schützen und das organisierte Verbrechen zurückzudrängen. Sie fügte hinzu, man können das Problem nicht durch Verhaftungen lösen, sondern müsse einen Weg finden, der die Menschenrechte achtet und sich an einer wissen­schaft­lichen Basis orientiert. Ich verlange von unserer Regierung ein entsprechendes Vorgehen. Wenn das ausbleibt: Im Herbst 17 sind Bundestagswahlen, und ihr alle wisst, welche Parteien wie zur Legalisierung stehen. thestar, pic Dave Kalmbach cc by sa

Metalbands und der korrekte Umgang mit Maskulinismus

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Die kanadische Stadt Fredericton, nicht weit von der Atlantikküste gelegen, ist um eine Metalband ärmer. Und zwar weil der Sänger von Siegebreaker, Dale Lyons, Ende März auf Facebook einen längeren Rant über „modernen Feminismus“ ver­öffentlichte, einschliesslich der Zusammenfassung, dieser sei das „Krebsgeschwür der Menschheit“ (“The Cancer of Mankind”), wobei Dale in einem Erklärtext ausführt, dass er mit „mankind“ explizit die männliche Hälfte unserer Spezies meint. Unmittelbare Folge: „Metalbands und der korrekte Umgang mit Maskulinismus“ weiterlesen

Wie man in Kanada Refugees empfängt

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Ok, das ist einfach mal gut gelaufen. In Kanada, ähnlich wie Deutschland eines der reichsten Länder der Erde, nimmt man seine Verantwortung als zivilisierte Nation wahr und beherbergt syrische Heimatvertriebene. Weil es zu weit zum laufen ist, dürfen die Syrer einfliegen und werden zunächst in einem Hotel in Vancouver untergebracht. In dem gleichzeitig eine Furry-Convention stattfindet. Ihr könnt euch denken, dass die syrischen Kinder sich besonders willkommen gefühlt haben. „Wie man in Kanada Refugees empfängt“ weiterlesen

Kanada: Massiver Linksrutsch bei den Parlamentswahlen

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Nachdem das nördliche Ende des amerikanischen Doppelkontinents neun Jahre lang von einer ziemlich finsteren rechtskonservativen Regierung beherrscht wurde, haben die Kanadier am vergangenen Wochenende massiv die frühere Regierungspartei der Liberals vorgezogen. Mit 54% erhielten diese eine klare, regierungsfähige Mehrheit, die Conservatives rutschen auf bittere 29% ab. Dritte wurden die weiter links gerichtete New Democratic Party mit 19,7%.

Welches Wahlprogramm hatte der Gewinner Justin Trudeau? „Kanada: Massiver Linksrutsch bei den Parlamentswahlen“ weiterlesen

Wikinger vs Christliche Fundamentalisten 1:0

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In Kanada lodert seit wenigen Tagen ein fundamentaler Religionsstreit auf – wenn es denn einer ist. Für die eine Seite ein klarer Fall von Menschenrechtsverletzung, für die andere ein ebenso klarer Fall von unverhandelbarem, kulturellem Stolz: Amaruk vs das Christentum. „Wikinger vs Christliche Fundamentalisten 1:0“ weiterlesen

CETA-Verhandlungen beendet, noch ist Widerstand möglich

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Die Verhandlungsparteien – Kanada und die EU – haben heute in Ottawa bekannt gegeben, dass die Verhandlungen zum Canada-EU Trade Agreement (CETA) abgeschlossen seien. Obwohl geplant, ist der Vertrag allerdings noch nicht unterschrieben worden, wegen des Widerstands aus Europa, vor allem aus Deutschland. Es ist also noch Zeit, Widerstand zu leisten, und damit auch gegen TTIP und TISA. Vergesst nicht; „Soylent green is people!“ „CETA-Verhandlungen beendet, noch ist Widerstand möglich“ weiterlesen

Vancouver: Crackpfeife, 25 Cent, im Automaten an der Strassenecke

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Die örtliche Initiative „The Portland Hotel Society“ stellte gerade in Vancouver zwei öffentlich zugängliche Verkaufsautomaten für (leere) Crackpfeifen auf. Weil auch diese HIV und Hepatitis übertragen, wenn sie alt, durchgeglüht und rissig sind. Jeder Automat setzt über 500 Stück pro Woche ab, zu je 25 Cent. „Vancouver: Crackpfeife, 25 Cent, im Automaten an der Strassenecke“ weiterlesen

Kanada: UFO-Sichtungen nehmen dramatisch zu

Sinister looking UFO at sunrise

Wie zuletzt der staatliche kanadische Rundfunk CBC berichtet, stiegen UFO-Sichtungen im nördlichsten nordamerikanischen Land im vergangenen Jahr auf den neuen Rekordwert von knapp 2000 Beobachtungen. Das sind doppelt so viele wie im bisherigen Rekordjahr 2008. Natürlich können die meisten davon auf natürliche, menschliche, technische Ursachen zurückgeführt werden, aber 7,5 % (rund 150 Fälle) bleiben ungeklärt. cbc