US-Wahl: Erfolg für die Legalisierung

Während die Welt noch mit Aufatmen beschäftigt ist – schliesslich hat es die Be­völkerung der US of A gegen alle Tricksereien geschafft, einen Psychopathen aus dem Präsidentensessel zu kippen – lohnt sich ein zweiter Blick auf die Ergebnisse von zusätzlichen Abstimmungen in 32 von 50 US-Bundesstaaten. In New Jersey, Arizona, South Dakota, Montana und Mississippi stimmten die Wahlberechtigten für eine Freigabe von Marijuana für medizinische oder Freizeitanwendung. Der als libertär bekannte Bundesstaat Oregon ging noch einen Schritt weiter und entkriminalisierte alle Drogen, ganz nach dem Vorbild von Portugal, wo eine ähnliche Gesetzes­änder­ung zu einem starken Rückgang von Drogennutzung geführt hatte. Auch in Oregon kann der Besitz von Heroin, Methamphetamin, LSD, Oxycodon oder anderen „harten“ Drogen mit dem Bezahlen eines Ordnungsgeldes von 100 USD oder dem Besuch einer Beratungsstelle beglichen werden. Kriminelle Verfolgung von Drogenbesitz in kleinen Mengen findet nicht mehr statt. Damit bewegen sich die US of A weiter auf dem Weg zu einer gerechteren, gesundheitsorientierten Drogenpolitik. Ein Weg, den Deutschland schon längst per Bundesgesetz einschlagen sollte. pic stay regular cc0

Happy 420 Day

Deswegen, weil heute der Zwanzigste Vierte ist. Eigentlich ging’s dabei ja mal um Zwanzig nach Vier als vereinbarte Zeit zum Kiffen. Für einen Freundeskreis in Kali­fornien, in den frühen Siebzigern. Und ja, wir müssen Hanf legalisieren. Und alles anderen Unterhaltungdrogen auch. Gegen den Widerstand der von der Pharma­industrie gekauften Politiker. Und aller Kryptofaschisten, die Hanf verfolgen, um damit Andersdenkende zu unterdrücken. Und das Model auf dem Pic? „Happy 420 Day“ weiterlesen

Kanada legalisiert Cannabis, in einem Jahr

640px-Dr_Jane_Philpott

In einer Rede vor der Hauptversammlung der Vereinten Nationen am gestrigen Mittwoch kündigte die kanadische Gesundheitsministerin Dr. Jane Philpott an, dass Kanada in einem Jahr Cannabis legalisieren werde. Um, wie sie ausführte, die Jugend zu schützen und das organisierte Verbrechen zurückzudrängen. Sie fügte hinzu, man können das Problem nicht durch Verhaftungen lösen, sondern müsse einen Weg finden, der die Menschenrechte achtet und sich an einer wissen­schaft­lichen Basis orientiert. Ich verlange von unserer Regierung ein entsprechendes Vorgehen. Wenn das ausbleibt: Im Herbst 17 sind Bundestagswahlen, und ihr alle wisst, welche Parteien wie zur Legalisierung stehen. thestar, pic Dave Kalmbach cc by sa

Der Krieg gegen Drogen und seine Ursache

President_Nixon_and_chief_advisers_1970

Der US-Journalist Dan Baum berichtet im Harper’s Magazine über seine Begegnung mit dem ehemaligen Nixon-Berater und Watergate-Mitverursacher John Ehrlichman im Jahr 1994, also nach dessen 18monatigem Gefängnisaufenthalt. Der Ex-Berater erklärte ihm den Grund für den „War On Drugs“, der ja bis heute andauert und jährlich Tausende, wenn nicht Millionen von Todesopfern fordert: „Der Krieg gegen Drogen und seine Ursache“ weiterlesen

Normale Leute beim Marijuanarauchen

dpa_marijuana1

Die US-amerikanische Cannabis-Legalisierungs-Organisation DPA (Drug Policy Alliance) war so freundlich, Stock Fotos für den öffentlichen Gebrauch bereitzustellen (cc by nc). Von ganz normalen Leutem, die gerade dabei sind, legal und entspannt Cannabis zu konsumieren. Damit wir nicht immer Snoop Dogg abbilden müssen, wenn es um Weed geht. Im Übrigen bin ich der Ansicht, dass wir die Legali­sierungs­bewegung einfach gross genug kriegen müssen (ich sag mal: 25% der Wähler), damit die staatstragenden Parteien das Thema aufgeben und lieber auf die praktische Querdiskriminierung verzichten als zu Wählerstimmen riskieren. „Normale Leute beim Marijuanarauchen“ weiterlesen

FDP Parteitag für Legalisierung von Cannabis

Cannabis-vegetative-growth-00003

Die FDP war in den letzten Jahren – seitdem sie aus dem Bundestag rausgewählt wurde – als deutsche Partei nicht wirklich auf der Medienoberfläche vertreten. Umso überraschender ist ihre Rückkehr ins Rampenlicht: Mit einem sehr grünen Thema hat die FDP sich wieder Aufmerksamkeit verschafft, sie will eine Legalisierung von Cannabis anstreben. Egal ob Haschisch rauchen oder Hanfsamen anpflanzen, das kontroverse Thema soll ein für alle Mal politisch geklärt werden. Die FDP entscheidet sich, gegen das bestehende Verbot vorzugehen. Das ist sehr mutig für eine deutsche Partei dieser Ausrichtung. „FDP Parteitag für Legalisierung von Cannabis“ weiterlesen

Hey Molly: Die grosse Ecstasy-Studie

e_contents

Project Know hat 27.000 Berichte aus den letzten 10 Jahren, aus den USA, Kanada, Australien, UK und den Niederlanden ausgewertet. Unter den Ergebnissen: Klar gibts in Amsterdam die saubersten Pillen, aber auch sonst kommt das dreckige und gefährliche PMMA („Dr.Death“) in weniger als einem Prozent der Pillen vor. „Hey Molly: Die grosse Ecstasy-Studie“ weiterlesen

Erneut Cannabis-Debatte in Deutschland

m-leaf460

Zur Zeit wirbt der deutsche Hanfverband wieder vermehrt für eine Ent­krimi­na­li­sierung und Freigabe von Cannabis. Anlass für den Aufschwung einer Diskussion sind die liberalen Entwicklungen in den USA. Dort sind nicht nur medizinische Hanfsamen sowie das konsumierbare Endprodukt in 23 Staaten mittlerweile auf Rezept erhätlich. In fünf Bundesstaaten der USA ist Cannabis sogar frei erwerbbar für alle ab 21 Jahren, und besteuert.

In Deutschland gibt es derzeit eine Trend-Umkehr im Cannabis-Konsum: Mehr Leute fangen wieder an, die Pflanze für den Rausch zu konsumieren. Eine Freigabe der Droge, also eine Legalisierung und Gleichstellung mit Alkohol und Tabak, würde dabei den Zugang nicht nur regulieren, sondern auch die Konsumenten entkriminalisieren. Dafür steht der deutsche Hanfverband. Auch die steuerlichen Einnahmen kämen dem Bund zugute: bei 6 Euro pro Gramm und einem 50%igen Steuersatz könnte das Land pro Jahr 1,8 Milliarden Euro Umsatz zusätzlich machen, so der Grünen-Bundestagsabgeordnete Dieter Janecek.

Aber nicht alle sind dafür. Gerade die Trend-Umkehr sollte ein Grund gegen die Legalisierung der Droge sein. Mortler, Drogenbeauftragte der Bundesregierung, äußert sich vehement dagegen. Mit dem Anstieg der Konsumentenzahlen häuften sich auch die Menschen, die wegen ihrer Sucht nach Hilfe suchten, und eine Legalisierung von Cannabis, die meistkonsumierte Droge in Deutschland, würde das falsche Signal senden.

Mortler findet auch die Werbespots des deutschen Hanfverbandes nicht in Ordnung, denn auch die Organisation wisse, dass vor allem jugendliche Cannabis konsumierten und langfristig Schäden zu erwarten hätten. 7,8 Prozent der Jugendlichen zwischen 12 und 17 Jahren haben bereits schon einmal Cannabis genommen, und 1,3 Prozent regelmäßig – mit aufsteigendem Trend. Psychische Nachwirkungen sind der häufigste Grund für eine Entzugstherapie.

Allerdings bleibt das Verbot trotzdem nicht besonders pragmatisch, denn auch Alkohol und Tabak sind bekanntlich nicht gesund und führen zu Schäden bei Jugendlichen. Gleichzeitig, so argumentiert der Deutsche Hanfverband, ist es ein Leichtes für Kriminelle, den Schwarzmarkt zu dominieren und schlechte Produkte auf den Markt zu spülen. Eine Freigabe, so wie sie in den USA derzeit etwa in Colorado aktuell ist, könnte zu einer besseren Aufklärung führen. Gesparte Gelder bei der Kriminalverfolgung könnten in die Suchtprävention und Therapie fließen, wird argumentiert.

Gastbeitrag (text+pic) von Wolfgang Schutz

Deutschland wählt die Hanfkönigin

nicol_koch

Wer soll die Hanfbranche auf Messen und anderen Veranstaltungen vertreten? Keine von irgendeinem undurchsichtigen Verband aufgestellte Tochter, sondern natürlich einem vom hanfinteressierten Volk gewählte Vertreterin. Mitmachen kann jede hierzulande lebende Frau, wählen kann jede Person im Land. „Deutschland wählt die Hanfkönigin“ weiterlesen

US-Studie: Weniger Herointote durch Cannabisfreigabe

420-girl-becca-lit

Ein weiteres Argument für die Freigabe von Cannabis kommt aktuell von Marcus A. Bachhuber, Brendan Saloner, Chinazo O. Cunningham und Colleen L. Barry, die ihre Untersuchung der US-Todesfälle durch Opiate von 1999 bis 2010 im Zusammenhang mit der zunehmenden Cannabis-Freigabe gerade im Journal of the American Medical Association veröffentlichten. Demnach sterben in Bundesstaaten mit freigegebenem Cannabis deutlich weniger Menschen an Opiatüberdosis als in Staaten, in welchen alle „Drogen“ gleichermassen verboten sind. pdf via vox, pic 420

Das Leben mit legalem Cannabis

weedmaps

Conor Friedersdorf hat im Atlantic einen langen, unterhaltsamen, informativen Bericht über das Leben im US-Bundesstaat Colorado. Das sich kaum verändert hat, seit am 10. Dezember vor zwei Jahren nach einer Volksabstimmung die Legalisierung von Cannabis Gesetz wurde. Heute kann jeder 21jährige (genauso wie Alkohol) Marihuana kaufen, in einem der vielen dafür lizenzierten Läden im ganzen Bundesstaat. Die öffentliche Unterstützung hat nicht abgenommen, die Coloradianer finden das legale Kiffen nach wie vor gut, der Widerstand dagegen ist sogar geschwunden. Wir sollten das in Deutschland auch machen. Legalisierung. atlantic. pic weedmap

Weniger Verkehrstote durch Cannabisfreigabe

COTotalDeaths

Im US-Bundesstaat Colorado wurde 2012 durch Volksabstimmung Cannabis legalisiert. Nicht nur für medizinische Zwecke, nein, auch einfach so, zum Entspannen. Seither hat die Zahl der Verkehrstoten signifikant abgenommen. Ob es daran liegt, dass man bekifft sicherer fährt als betrunken, muss noch untersucht werden. Was wir sicher wissen ist: „Weniger Verkehrstote durch Cannabisfreigabe“ weiterlesen

New York Times fordert Legalisierung von Cannabis

repeal_prohibition

Unter der Überschrift: „Schafft die Prohibition noch einmal ab!“ fordert die Chefreaktion (Die Chefredaktion!) der New York Times den US-Kongress in einem Leitartikel auf, Cannabis vollständig zu legalisieren. Aus 13 Jahren Alkohol­prohibition hab man lernen können, so die führende US-Zeitung, dass die Leute weiter trinken, nur aber dann in der Kriminalität, und vor allem zugunsten des organsisierten Verbrechens. „New York Times fordert Legalisierung von Cannabis“ weiterlesen

Erster Schritt zur Cannabisfreigabe in Deutschland

snoop-lion-snoop-dogg

Das Verwaltungsgericht Köln hat heute entschieden, dass einzelne Patienten in bestimmten Fällen und unter Sicherheitsvorkehrungen selbst Cannabis (im Unterschied zu Seilhanf) anbauen dürfen. Das war bisher nicht so und stellt einen wichtigen Schritt zur Normalisierung der Verhältnisse dar. „Erster Schritt zur Cannabisfreigabe in Deutschland“ weiterlesen