Was wir vom US-Umsturzversuch am 6. Januar lernen können

Der Sturm auf das US-Capitol durch aufgestachelte Trump-Jünger vor einem Jahr wird seither von Wissenschaftlern untersucht. Robert Pape, Professor der Politikwissen–schaft an der Universität Chicago, forscht mit seinem Team zu Terrorismus und seiner Entstehung. Seit einem Jahr untersuchen die Forscher*innen die rund 700 Verhaft-ungsprotokolle von Beteiligten des Umsturzversuchs. Auffallend ist, dass nur wenige echte Rechtsradikale und Hooligans beteiligt waren, sondern vor allem Männer aus der Mitte der Gesellschaft, überwiegend aus Wahkreisen, die Biden und nicht Trump gewonnen hatte und überwiegend aus Gegenden, in welchen der weisse Bevölker-ungsanteil (ohne Latino) abgenommen hatte. Also Männer, die sich in der Minderheit fühlen, die sich in ihrer Identität bedroht sehen, und die den Zuspruch von 6 – 7 % der Gesamtbevölkerung geniessen. Eine ganz ähnliche Situation haben wir hierzulande: Hier sammeln sich ausser Rechtsextremisten auch rechtskonservative Bürger (über-wiegend Männer) unter der Fahne der Impfgegnerschaft (nachdem die halluzinierte illegale Immigration kein öffentliches Thema mehr ist), werden von Teilen der Bevölkerung unterstützt und beziehen eine gefühlte Rechtfertigung für Gewalttaten aus dem Glauben, Opfer von staatlicher Benachteiligung bis hin zum halluzinierten Bevölkerungsaustausch (a.k.a. Umvolkung) zu sein. Ja, natürlich sind diese Ansichten bizarr bis zur Lächerlichkeit. Aber deswegen sind trotzdem 5- 10 % der Bundes-bevölkerung auf diesem Trip, und bilden dadurch die Grundlage für einheimischen, rechtsradikalen Terrorismus. Der endlich als solcher wahrgenommen werden muss, nachdem er 16 Jahre (oder länger) ignoriert worden war. via slate, Beispielpic, nicht aus dem US-Capitol Tama66 cc0

Antisemitismus bekämpfen leicht gemacht

Nach dem bislang grössten antisemitischen Terror-Anschlag auf US-ameri­kani­schem Boden, mit 11 Toten (darunter drei bewaffnete Polizeibeamte) und zahl­reichen Verletzten, reagierte US-Präsident Trump souverän (nach Eigenansicht), indem er die Schuld am Ausmass der Bluttat durch den Trump-Wähler und Juden­hasser Robert Bowers der jüdischen Gemeinde zuschob: „Wenn sie eine bewaffnete Wache im Inneren [der Synagoge in Pittsburg] gehabt hätten, wäre der Angreifer vielleicht sofort gestoppt worden“. Ja, natürlich möchten die Totalitären, dass alle sich bewaffnen und auf einander schiessen. Aus einem Bürgerkrieg heraus lässt sich eine Diktatur am leichtesten installieren, das wissen natürlich auch Trump und seine Hintermänner. Und Juden werden von gewissenlosen Drecksäcken schon immer bevorzugt zum Opfer gemacht, auch hier nichts neues. Wir anderen, Nicht-Antisemiten und Nicht-Faschisten, haben übrigens diesmal ebenfalls die Ver­antwortung dafür, die Gewalt zu stoppen. boingboing, splinter, pic joseph cc by nc sa

Der Terror hat Deutschland erreicht

north_face_south_tower_after_plane_strike_9-11

Nach 75 bis 180 Ermordeten (je nach Perspektive) bei Straftaten mit rechts­gerichtet­em politischen Hintergrund seit der Wiedervereinigung wurden in der vergangenen Nacht zwei Sprengstoffanschläge in Dresden, der aktuellen Hauptstadt der (Pegida)-Bewegung verübt. Wie in anderen Ländern ist das Problem überwiegend haus­gemacht: Menschen fühlen sich an den gesellschaftlichen Rand gedrängt und reden sich gegenseitig die Überzeugung ein, zur eigenen Rettung Gewalt einsetzen zu dürfen, und zwar direkt gegen den oder die Schuldigen an der eigenen Misere. Man fühlt sich von der Regierung verlassen und bereitet sich auf einen Bürgerkrieg vor. Der in anderen Ländern (Britannien, Spanien, Frankreich etc) dann bereits schwelt oder ausgebrochen ist. Im konkreten Fall Ostdeutschlands ist die Situation ein wenig anders als in unseren europäischen Nachbarländern: „Der Terror hat Deutschland erreicht“ weiterlesen

Warum wir noch mehr Überwachung brauchen

480px-Keith_B._Alexander_official_portrait

Jetzt fügen sich die Fakten zu einem Bild zusammen. Aktuell erfahren wir von einer „kleinen Anfrage“ der Linksfraktion an die Bundesregierung, die dann auch bestätigt, dass es Datentauschringe gibt, an welchen BKA, Europol, Interpol und US-Militär beteiligt sind. Getauscht werden die üblichen Personendaten von “identifizierten ausländischen Terroristen”. Und warum? „Warum wir noch mehr Überwachung brauchen“ weiterlesen

Wir töten Menschen aufgrund von Metadaten

Barrett_M82A1

Meta- oder Verbindungsdaten sind diejenigen Informationen, die unsere staatlichen Stellen gerne unbegrenzt aufbewahren würden. Keine Inhalte, nur wer mit wem wann wielange gesprochen, gemailt, gechattet hat. Es sind ja nur Verbindungsdaten, nicht wahr? Auf einer Podiumsdiskussion an der Johns Hopkins Universität in Baltimore erklärte General Michael Hayden, Ex-Chef von NSA und CIA: „Wir töten Menschen aufgrund von Metadaten“. „Wir töten Menschen aufgrund von Metadaten“ weiterlesen

US-Untersuchungsausschuss: NSA hat keinen einzigen Terroranschlag verhindert

769px-National_Security_Agency_headquarters,_Fort_Meade,_Maryland

Ein Mitglied des Untersuchungsausschusses zu den Aktivitäten der NSA erklärte gegenüber der Presse, man habe keinen einzigen Hinweis darauf gefunden, dass die Datensammelwut des Supergeheimdienstes auch nur einen einzigen Terroranschlag oder entsprechendes verhindert hätte. „US-Untersuchungsausschuss: NSA hat keinen einzigen Terroranschlag verhindert“ weiterlesen

USA: Terrorabwehr kostet nur 85 US-Dollar pro Fluggast

tsa precheck

Grossartige Neuigkeiten, zumindest für US-Bürger: Gegen Zahlung von 85 US-Dollar plus freiwilligen Fingerabdrücken plus freiwilligem Back­groundcheck können sie (ohne Rechtsanspruch) ins Trusted Traveller Programm der Transport Security Administration (TSA) aufgenommen werden. Wenn alles klappt, dürfen sie zukünftig wenigstens bei Inlandskontrollen die Schuhe und Hosen anbehalten und ihren Laptop zugeklappt. Nicht-US-Bürger haben Glück im Unglück: „USA: Terrorabwehr kostet nur 85 US-Dollar pro Fluggast“ weiterlesen

USA: Antiterror tötet mehr Menschen als Terror

Nach dem Angriff auf die Twin Towers des World Trade Center in New York am 11. Sep­tem­­ber 01 wurden drastische, teilweise totalitäre Kontroll­mass­nahmen eingeführt, die bisher aber keine erkennbare Wirkung gezeigt haben. Den strengen Grenzwächtern der TSA gelang es in den vergangenen 11 Jahren nicht, auch nur einen einzigen Terroristen zu fassen. Wegen der Behinderungen durch die Sicherheitsmassnahmen zweifelhafter Wirksamkeit stiegen aber viele Reisende gerade im nationalen Verkehr vom Flugzeug aufs Auto um – ein Verkehrsmittel von weit höherer Unfallrate. „USA: Antiterror tötet mehr Menschen als Terror“ weiterlesen

Osama Bin Laden, Al-Qaeda und die gescheiterte Re-Branding-Kampagne

Dokumente aus dem Besitz des US-Militärs legen den Schluss nahe, dass Osama Bin Laden noch einige Monate vor seinem gewaltsamen Tod versucht hatte, die heute in der arabischen Welt nicht mehr als cool geltende Al Qaeda durch eine Umbenennung zu neuer Anziehungskraft zu verhelfen. In modernen Marketingbegriffen: „Osama Bin Laden, Al-Qaeda und die gescheiterte Re-Branding-Kampagne“ weiterlesen

Terrorgruppe Wikileaks: Ich bin dabei

Wir haben schon gehört, dass die US-Regierung mit gerichtlichen Verfügungen Nutzerdaten von Wikileaks-Unterstützern von Twitter, Facebook und Google ange­fordert hat (hier als PDF); nur Twitter ist bisher dagegen vorgegangen . Jetzt erhalten wir zusätzlich die Information, dass die US-Administration auch sämtliche Nutzerdaten aller Wikileaks-Follower, -Freunde, -Fans angefordert hat. „Terrorgruppe Wikileaks: Ich bin dabei“ weiterlesen

USA: Alle Waffen, Messer, Bomben kommen durch den Zoll

Die martialischen Sicherheitsvorkehrungen der US-Grenzschutzbehörden einschliesslich Mikrowellenpornoscanner und Abtasten fremder Geschlechtsteile sind wirkungslos. Ein US-Bürger mit arabisch klingendem Namen flog vom Flughafen in Houson, Texas quer durchs Land und stellte nach der Landung fest, „USA: Alle Waffen, Messer, Bomben kommen durch den Zoll“ weiterlesen

Nacktscanner wirkungslos, Sprengstoff unsichtbar

Die vielerorts für massive Steuergeldbudgets angeschafften Geschlechtsteilescanner unterschiedlicher Hersteller lassen sich nach Erkenntnissen von Leon Kaufman und Joseph W. Carlson leicht übertölpeln: Bringt man ein Drittel Kilo Plastiksprengstoff in Pfannkuchenform direkt am Körper des mutmasslichen Suizid-Bombers an, dann sehen die Hightech-Strahlenschleudern nichts davon. Humbug also. Reine Geldwäsche. (via boingboing)

USA produziert neue Terrordrohung

Weil der 19jährige Somali Mohamed Osman Mohamud mit jemandem Kontakt hatte der im gefährlichen Nordwesten Pakistans lebt, gab sich ein FBI-Agent als „Komplize“ des Pakistani aus, stiftete den Jungen zu einem Bombenanschlag an, lieferte ihm eine nicht funktionierende Bombe und verhaftete ihn, „USA produziert neue Terrordrohung“ weiterlesen